Hoochie Coochie Man

Aus Gründen, die ich hier nicht darlegen werde, denn für das Faktum an sich will und werde ich mich nicht rechtfertigen, habe ich gestern abend Willie Dixons Hoochie Coochie Man gehört, und zwar in der Fassung von – auch dafür wünsche ich mich nicht zu rechtfertigen – Steppenwolf. Wie mir meine Ohren mitteilen, gibt es darin einen Vers, in dem es heißt:

I’m gonna grab those pretty women
I’m gonna grab ‚em by the (Pause) he he he

Da ich mir nicht sicher war, ob ich meinen Ohren trauen darf, versuchte ich den Text im Internet zu verifizieren, und kriegte dort den Bescheid, daß es nicht „I’m gonna grab ‚em by the (Pause) he he he“ heiße, es heiße vielmehr „I’m gonna grab ‚em by the hand“, woraufhin meine Ohren, damit konfrontiert, mich wissen ließen, daß das Internet das seiner Oma erzählen könne, und daß, hielte ich das Internet für vertrauenswürdiger als sie, sie den Kontakt zu mir abbrechen würden. Das kann ich mir nicht leisten. Auf meine Ohren bin ich angewiesen. Außerdem sind sie mir mit den Jahren ans Herz gewachsen, respektive an den Kopf, das aber fest.

Ich habe also noch einmal nachgehört, um mir eine eigene Meinung zu bilden, und ich gebe meinen Ohren recht: es heißt „(Pause) he he he„. Was immer das heißen soll. Ich kann mir allerdings denken, was es heißen soll; ich habe Donald Trumps Wahlkampf aufmerksamer verfolgt, als es demselben angemessen gewesen wäre. Wahrscheinlich wäre die Zeit, die ich damit verplempert habe, angemessener verplempert gewesen, hätte ich statt dessen den Steppenwolf gelesen. Da ich mir aber schon sehr früh vorgenommen habe, den Steppenwolf nicht zu lesen, und da ich bis das heute durchgehalten habe, will ich so kurz vor dem Grab nicht aufgeben. Aber was kann „(Pause) he he he“ schon groß heißen, noch dazu in einem Bluesgesang, über dem bereits Hoochie Coochie obendrübersteht? Das ist doch Klartext. Selbst wenn sich ganze Wayback-Maschinen der Frage widmen, was ein Hoochie Coochie Man denn wohl sei?

Wird schon was sein.

Aber wo wir gerade dabei sind: wenn „grab ‚em by the (Pause) he he he“ das bedeutet, von dem ich meine, daß man auch „grab ‚em by the (Pause) he he he“ dazu sagen könnte, und wofür die Amerikaner Donald Trump geheiratet haben, pardon, wofür sie ihn gewählt haben, kann man dann nicht im Umkehrschluß schließen, daß es gar nicht Donald Trump hätte sein müssen? Daß man statt dessen auch John Kay zum Präsidenten hätte wählen können? Wenn es das heißt, dann bitte ich darum, daß man das korrigiert. Ja ich weiß, daß Kay als – Moment, wie heißt das hier? – daß er als legally blond gilt, was heißt, daß er nur 21% der durchschnittlichen Geisteskraft besitzt und daher das passive Wahlrecht entb…bitte? – Bitte noch einmal um einen Moment der Nachsicht, ich habe mich verlesen; es heißt nicht legally blond, es heißt legally blind. Das bezieht sich auf Kays eingeschränkte Sehkraft (besagte 21%), die ihm das Recht auf aktives Autofahren benimmt. Braucht er aber auch nicht, das Recht, als Präsident. Präsidenten werden rumgefahren. Der mit der Geisteskraft, und sowohl legally als auch effectively sowie for all practical purposes, also in jeder Hinsicht blond, ist Donald Trump, der deswegen und sowieso als Rockstar besser aufgehoben wäre. Rockstars werden auch rumgefahren, da würde er sich also nicht verschlechtern. Er könnte sich Blondie nennen, von mir aus auch Blondi. Damit würde er zwar alle möglichen Fans gegen sich aufbringen, aber Leute gegen sich aufbringen tut er ja jetzt auch. Es scheint sein Ding zu sein. Und wenn dem tatsächlich Namensrechte entgegenstehen sollten, Himmel, das ist doch ganz egal, wie kann sich ein Rockstar nicht alles nennen, wenn sogar Steppenwolf durchgeht? Siddhartha vielleicht. Narziß oder Goldmund. Pussycat. Das ist zwar streng genommen kein Roman von Hermann Hesse, aber warum nicht Pussycat? Namensrechte, schon wieder? Na dann Pussy-Cat.

Zur Not halt Hootchie Cootchie Man.

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