Mountain View, 37° 25’ 23,36“, -122° 0′ 30,57“. – Google hat in einer einstweiligen Verfügung erwirkt, daß Googles Street-View-Kamerafahrzeuge, diese auffälligen Dinger mit dem Bohrgestänge auf dem Dach, nicht mehr auf den Straßenaufnahmen des Google Dienstes „Street-View“ auftauchen dürfen. Begründet wurde das Begehren mit dem Recht der Autos am eigenen Bild.
Außerdem müsse Google, so Google, die Fahrer der Autos vor unqualifizierten Angriffen schützen. Jedermann könne sich durch einen Blick in Street-View über die Position der Autos unterrichten, und dann hingehen und sie mit Tannenzapfen, Kiefernzapfen, Pinienzapfen, Pferdeäpfeln, Rinderdung, Margarinewürfeln und Schwarzföhrenzapfen bewerfen. Hier trage Google Verantwortung, und Google sei ein Laden, der, wenn überhaupt für etwas, dann dafür bekannt sei, daß er seine Verantwortung ernst nehme.
In jüngerer Vergangenheit waren Googles Street-View-Fahrzeuge wiederholt von Google-Kunden, die nicht fotografiert zu werden wünschten, mit Kram beworfen worden. Insbesondere Margarinewürfel, so ein Sprecher der Firma, richteten eine höllische Sauerei an, vor allem wenn sie handwarm und schön weich seien und pleck auf das Kameraobjektiv träfen.
Darüberhinaus, so der Sprecher pikiert, gebe es auch so etwas wie Privatsphäre. Sie zu schützen und zu bewahren sei die vornehmste Pflicht eines seine Nase in die Privatsphäre anderer Leute steckenden und sie sich dadurch dick vergoldet habenden Datenhökers. Neben dem Recht der Kamerafahrzeuge auf das eigene Bild gehöre zur Privatsphäre auch noch das Rezept für Coca-Cola, Dingens, sowie ein Drittes, was er vergessen habe. Ach ja richtig: das Google Firmenmotto.
Das bisherige Motto, „Don’t do evil“, war in die Kritik geraten, als Google anfing, Sachen zu machen, die mit diesem Motto nicht mehr viel zu tun zu haben schienen, quer dazu standen, sich ein Ei drauf pellten, ihm diametral entgegenliefen, komplett daran vorbeigingen oder es schlicht und gründlich in den Straßenstaub trampelten. Google hat sich daher ein neues Motto gegeben, dem dieses Schicksal erspart bleiben soll und das deswegen nicht veröffentlicht wird.
Google hat sich nach dem Gerichtsbeschluß sofort bereit erklärt, diesem umgehend Folge zu leisten. Allerdings gibt das Unternehmen zu bedenken, daß es sehr lange dauern würde, bis man alle Straßen in Street-View mittels Street-View abgefahren und alle Autos aufgespürt und wegphotoshopiert habe; das sei – mit Maus oder gar Touchpad – eine Strafe für einen, der Vater und Mutter erschlagen und ein Video davon auf Youtube veröffentlicht habe. Google rege daher an, stattdessen die Fahrzeuge zu verändern: sie umzulackieren, nichtssagende Firmenaufschriften anzubringen, die Nummernschilder zu wechseln und die auffälligen Kameras mit neutralen Aufbauten zu tarnen.