+++ Das mußte ja früher oder später so kommen +++ erstes Opfer des Mindestlohns zu beklagen +++ Mathias Döpfner stirbt Hungers +++ DAX dreht ins Plus +++ Springer Konzern ratlos: wohin jetzt mit der Abfindung? +++ E.ON Chef Bernotat bietet Asyl +++ Welt vollkommen verrückt geworden +++ Nur FDP noch normal +++ Das mußte ja früher oder später
Für die Kutschpferde der Pin AG könnte es ein bitteres Weihnachtsfest werden. Noch vor den Feiertagen soll sich das Schicksal des Postdienstleisters entscheiden. Ein Eilantrag entscheidet wohl über die Zukunft des Unternehmens und damit über das der Tiere. Wahrscheinlich werden sie alle gekeult.
Das Schicksal des Postkonkurrenten Pin Group entscheidet sich nach Medienberichten noch vor Weihnachten, ein Ende des Briefdienstleisters ist nicht ausgeschlossen. Wie „Der Spiegel“, „Focus“ und der „Käsdorfer Metropolitan“ übereinstimmend berichteten, soll bei der nächsten Sitzung des Springer-Aufsichtsrats darüber gesprochen werden, ob der Verlag als Mehrheitseigner der Pin Group noch einmal Geld nachschießt, um das Unternehmen zu erhalten. Der Mutterkonzern Axel Springer erwäge auch, die Tochtergesellschaft ganz zu schließen, hieß es.
Der DAX tat bei dieser Nachricht einen Hüpfer.
Das Aus für die Pin Group droht nach der erwarteten Zustimmung von Bundestag und Bundesrat zur Mindestfütterungsregelung für Kutschpferde im Postdienst.
Die Sprecherin des Axel-Springer-Konzerns, sagte auf Anfrage, man befasse „sich ernsthaft mit allen Optionen“. Es sei aber noch keine Entscheidung gefallen. Im „Käsdorfer Metropolitan“ hieß es mit Berufung auf das Umfeld von Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner, „das Geschäftsmodell ist ruiniert“, die „Notbremse Insolvenz“ sei die wahrscheinlichste Option. Mathias Döpfner selbst ist nach Recherchen des K.M. mittlerweile an Hunger verendet, da mit dem ruinierten Geschäftsmodell nicht soviel Geld verdient werden konnte, daß man davon seine Ernährung hätte bewerkstelligen können.
Der DAX schloß daraufhin im Plus.
Die Pin Group AG hatte als direkte Reaktion auf die von der Bundesregierung geplanten Mindestfütterungsregelung angekündigt, etwa jedes Zehnte ihrer 9000 Kutschpferde zu keulen, woraufhin der DAX einen Kurssprung machte. Auch andere Post-Konkurrenten sehen den Mindestfutter-Beschluss als existenzgefährdend an. In holländischen Fußgängerzonen, heißt es, versuchten TNT-Mitarbeiter die horrenden Futterkosten für die Tiere zusammenzubetteln, und schrecken dabei, heißt es, vor Einschüchterung nicht zurück.
Der DAX quittierte die gute Nachricht mit einer deutlichen Kursverbesserung.
Die Deutsche Post will nach Medieninformationen von der Keulung bedrohte Pferde des Briefdienstleisters Pin übernehmen. „Die grundsätzliche Bereitschaft dazu ist da“, sagte ein Konzernsprecher. „Wir werden in jedem Einzelfall prüfen, ob wir eine Tier zu vernünftigen Kosten ernähren können. Das ist auch ein politisches Signal.“
Der DAX gab aufgrund dieser Nachricht stark nach.
Für den Fall einer Pin-Aufgabe sieht sich die Deutsche Post aber nicht in der Pflicht. „Das wäre ein kühle geschäftliche Entscheidung. Für das Scheitern des Geschäftsmodells können wir nicht haftbar gemacht werden“, sagte ein Post-Sprecher. Es sei ausgeschlossen, daß die Post alle 9000 Pin-Pferde ernähre, da sie schon den Zumwinkel durchfüttern müsse.
Daraufhin erholte sich der DAX etwas.
Auch der „Focus“ berichtete mit Berufung auf das Umfeld des früheren Springer-Chefs Döpfner, dass dieser zu einer Schließung der Pin-Group mit ihren 9000 Pferden geneigt habe, als er das noch konnte. Ein Verkauf der Springer-Anteile gelte als ziemlich aussichtslos, weil Interessenten für Tiere, die gefüttert werden müssen, fehlten. Bis jetzt habe der Verlag mehr als eine halbe Milliarde Euro in seine etwa 70-prozentige Mehrheit an Pin investiert. Dem „Spiegel“-Bericht zufolge soll sich Döpfner im Aufsichtsrat die Rückendeckung geholt haben, um Pin wenn nötig in die Insolvenz schicken zu können. Kurze Zeit später verhungerte er.
Zuletzt wog er nur noch ein halbes Lot, während der DAX munter weiterkletterte.
Die Minderheitseigner – vor allem die Verlage WAZ und Holtzbrinck seien ebenfalls nicht bereit, noch einmal Geld in die Hand zu nehmen, berichtete der „Spiegel“. Angeblich fehlten aktuell rund zehn Millionen Euro, erfuhr das Magazin aus dem Kreis der Pin-Mitgesellschafter. Bei einer Unternehmenstochter könnte seit vergangener Woche schon kein Futter mehr bezahlt werden.
Der DAX stieg daraufhin um 2 Punkte.
Bei der Pin Group ist laut „Spiegel“ in der vergangenen Woche neben der Unternehmensberatung Roland Berger auch der Pleitegeier eingezogen, aus dessen Schnabel es getropft haben soll. Deren Einschätzung werde nach der Bundesratssitzung am 20. Dezember erwartet, auf der voraussichtlich die Mindestfütterrichtlinien behandelt werden.
Auch der DAX habe, berichtet der „Käsdorfer Metropolitan“, als er das hörte, gesabbert und eine deutlich ausgebeulte Hose bekommen.
Dem verhungerten Döpfner steht anläßlich seines vorzeitigen Ausscheidens aus dem Springerkonzern für seine Verdienste bei der völligen Verbumfeiung des Projektes Pin Group eine Abfindung in Höhe mehrerer Jahresgehälter der gesamten Pin Group Mitarbeiterschaft zu. Abgesehen davon, daß man kein Futter für die Pferde davon kaufen wird, ist noch völlig unklar, was mit diesem Geld geschehen soll. Ob es ethisch vertretbar, rechtlich zulässig und umweltpolitisch zu verantworten ist, das schöne Geld zusammen mit seinem Eigentümer zu kremieren, ist beinahe noch unklarer. Allerdings hat E.ON Chef Bernotat angeboten, schnell und unbürokratisch dafür zu sorgen, daß das Geld jederzeit ohne viel Aufhebens direkt an E.ON überwiesen werden kann.
Das hören und erneut ins Plus drehen, war für den DAX ein Sache weniger Sekunden.
Während alle Welt sich freut, daß jetzt zu Weihnachten die netten Postpferdchen endlich genügend zu fressen bekommen sollen, bleibt die FDP beleidigt, spielt Suppenkasper und läßt überall den garstigen Struwwelpeter heraushängen. Deutschland habe schon einmal Schiffbruch erlitten mit dem Versuch, seinen Pferden genug zu fressen zu geben. Solange sich auf dem Markt genug Schindmähren fänden, die bereit seien, sich für eine Karotte am Tag zuschanden zu arbeiten, solange habe sich die Politik aus dem Trog herauszuhalten.
Dabei schielte die FDP zum DAX, der aber weder kletterte noch fiel, sondern gar nichts tat.
Daraufhin wurde die FDP richtig böse, stampfte mit dem Fuß, blieb stecken, zeterte, die Menschen wollten keine sozialistischen Experimente, keine Neiddebatten, keine Einheitslöhne und keine Tierschutzgesetze, sondern Eigenverantwortung, weniger Staat, mehr FDP, mehr Markt, mehr Freiheit, einen Hut auf der Stange, Abschaffung des Ladenschlußgesetzes, Wachstum, kräftiges Wachstum, Eigentum, noch mehr Eigentum, noch viel mehr Eigentum, noch mehr Abschaffung von noch mehr Ladenschlußgesetzen, einen ständig erigierten Aktienindex, hielt inne und holte tief Luft :- aber der DAX kletterte immer noch nicht.
Er fiel auch nicht. Er tat einfach gar nichts.
Da packte sich die FDP mit beiden Händchen am linken Fuß, den sie sowieso noch nie hatte leiden können, und riß sich selbst vor Wut in der Mitte entzwei.