Scharrer soll Präsident von Mittelerde werden

Er soll der erste und einzige Kandidat sein, den Angela Merkel – aka „Saurons Zunge“ – auf ihrer Liste möglicher Kandidaten gehabt hat: Christian Wulff, genannt Scharrer (wahrscheinlich von orkisch scharkû = Nebelstreif, Blinder Fleck). Bisweilen nennt man ihn auch den „Krawattenträger des Jahres“, oder schlicht Krawattenmann, was damit zu tun hat, daß man ihn vermittels seiner Krawatte wiederfindet. Er selbst ist etwa so profiliert wie ein Nieselregen, und an diesigen Tagen oder bei diffusem Licht sieht man ihn nicht. Da ist es praktisch, wenn man an der Krawatte bemerken kann, daß da jemand ist.

Für das Amt des Präsidenten qualifiziert ihn, daß, wenn er drin ist, kein anderer rein kann, und vom bisherigen Präsidenten Köhler unterscheidet ihn, daß Köhler bisheriger und Scharrer zukünftiger Präsident ist.

Gerhard Schröder: „Wer ist Scharrer?“

Scharrer war bislang Ministerpräsident im Auenland, welches Amt er im Jahr 2003 antrat, und das Auenland hat ihn sieben Jahre lang getreulich ertragen. Es geht die Rede, daß, im Jahre 2003, als Scharrer die Gewaltherrschaft antrat, er das Land gefragt habe „Wirst du mich ertragen?“ Und das Auenland habe ihn mit einer Decke zugedeckt, die Fliegen vertrieben, seinen Schlaf bewacht, und wie an diesem Tage, habe es ihm sieben Jahre lang gehorcht. Aber was immer es für ihn getan habe, eines zu tun habe es sich wohl gehütet: das war, ein Wort zu sagen.

Jetzt sind die sieben Jahre bald herum, und der Sage nach wird das Auenland, wenn Scharrer erst im Schloß Bellevue sitzt, seinen Krempel in eine verdorbene Decke wickeln, aus dem Haus schleifen, das Lager waschen, die Wände tünchen, aufatmen und antworten: „Nein.“

Aber da wird Schlangenzunge schon parat stehen, und drauf achten, daß der alte Schlendrian, für den das Auenland vor Scharrer bekannt war, sich nicht wieder breit macht.

Schlangenzunge rückt nach

Angeblich, so diverse Zeitungen hier und da, hat Scharrer im Auenland alles erreicht, was dort zu erreichen war. Das stimmt nicht. Dort stehen noch Bäume. Zwar hat Minister Sander – eins von Scharrers Geschöpfen – soviel Flußauengestrüpp beseitigt, wie man ihn nur lassen wollte, aber es ist noch eine Menge übrig. Immer noch wohnen unabgeschobene Ausländer im Auenland. Asse II ist immer noch nicht restlos abgesoffen. Gorleben lebt immer noch. Noch sind nicht alle Maisfelder gentechnisch verunreinigt. Noch gibt es Kinder, die in den auenländischen Schulen tatsächlich etwas lernen. Noch gibt es nichtvideoüberwachte Plätze und Straßen.

Genug zu tun für einen engagierten Jungunionisten. Avanti Schlangenzunge!

SPD nominiert Gollum

Nein, nicht Gollum. Grishnákh? Gimli? Gil-galad? Glorfindel? Ghan-buri-Ghan? Garrelt? Gero? Gautama? Gadamer? Edamer? Nein, vorne mit G. Groddeck? Gunckel? Gaukeley? Gandalf? Gröhe? Ich hab’s gleich – Gabi? Gizmo? Gurnemanz? Gutzgauch? Gutzkow? Gremlin? Gremliza? Grunz? Groll? Grimm? Grendel? Gryphon? Gack? Geck? Gick? Gock? Guck? Nein, Gauck! Das war’s. Die Opposition (elbisch für die Anderen, die Guten) nominiert den Nachfahren Isildurs, Elendils Schwiegersohn und Mitglied der Angebervereinigung Numenor-Brücke als Gegenkandidaten zu Scharrer. Möge es allen Beteiligten nach Kräften schaden!

Kankra bleibt Arbeitsministerin

Eine der Beteiligten ist die Spinne Kankra,

Tochter Ungoliants (deutsch: Ernst Albrecht), vermutlich aus der Brut der Spinnen von Nan Dungortheb. Kankra war dem Untergang von Beleriand entkommen, und ihre Brut (7 Stück) hat sich in Ephel Dúath und dem Düsterwald ausgebreitet. Kankra hat ein großes Nest in Cirith Ungol (deutsch: Beinhorn), ernährte sich dort viele Jahre lang von Menschen, Orks und Elben und dient Sauron als sichere Wache, um jeden daran zu hindern, Burgdorf auf diesem Wege zu betreten.

Um das Jahr 3000 des Dritten Zeitalters fing sie Gollum, ließ ihn aber wieder frei – unter der Bedingung, daß er ihr Nahrung beschaffe. Im Jahre 3019 führte Gollum Frodo und Sam auf dem Weg zum Schicksalsberg zu Kankras Lauer, in der Hoffnung, Kankra werde Frodo töten, so daß er den Einen Ring erbeuten könne. Kankra betäubt Frodo, wird aber von Sam mit der Phiole Galadriels geblendet und mit dem Schwert Stich schwer verwundet. Über Kankras weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

Soweit Wikipedia. Wikipedia hat keine Ahnung. Kankras weiteres Schicksal ist bekannt: Familienministerin im Kabinett Merkel I, Kriegsministerin im Kabinett Steinmeier I (hat leider nicht geklappt wg. Unfähigkeit Steinmeiers), schließlich Arbeitsministerin im Kabinett Steinmeier II. Nein, Merkel II. Egal, ist ja ungefähr dasselbe. Für fünf Minuten war Kankra sogar als Kandidatin für das Amt der Präsidentin Mittelerdes im Gespräch, aber das wußte Scharrer zu verhindern.

Orks verlieren an Zustimmung

Die Regierungskoalition aus Orks und Nazgûl ist bei den Wählern nicht gut angesehen. Wie aus dem jüngsten ZDF-Politbarometer hervorgeht, sacken die Orks in der politischen Stimmung immer weiter ab, während die Opposition (die-mit-Sauron-nichts-am-Hut-haben) zulegen kann. Der Umfrage zufolge kommen Orks in der politischen Stimmung, die taktische Überlegungen unberücksichtigt lässt, nur noch auf 33 Prozent (minus 5 Punkte). Die Nazgûl erholen sich auf 6 Prozent (plus 3).

Wenn am Sonntag gewählt würde, könnten die Orks mit 34 Prozent (minus 2) der Stimmen rechnen, die Nazgûl kämen auf 6 Prozent (unverändert). Für die Orks ist das laut ZDF der schlechteste Wert seit Beginn des dritten Zeitalters. Nur noch ein Drittel aller Befragten ist der Meinung, daß die Orks ihre Arbeit eher gut machen, 60 Prozent sind unzufrieden, »weiß nicht» sagen 7 Prozent.

Letzter der „Neun“ aus dem Wege geräumt

In jungen Jahren war Scharrer einmal im Flugzeug über das Nebelgebirge geflogen, und an Bord dieses Flugzeugs, das an der Rothornflanke zerschellte, waren auch acht weitere Grimbolde, die dort zusammen mit Scharrer die übrigen Fluggäste und die Besatzung fraßen und sie vorher, wofern nicht schon tot, erschlugen. Über den Knochen ihrer Atzung taten sie den Schwur, ein einig Pack von Brüdern – „Brüdern, wohlgemerkt, nicht Brüdern und Schwestern“ – sein zu wollen und in keiner Not sich trennen und Gefahr. Und sie wollten Merkel – „Saurons Zunge“ – Saures geben. Und sie wollten, daß der Spiegel ausführlich über sie berichte, und deswegen dachten sie daran, sich ein einprägsames Logo ans Revers zu heften, und sie nannten sich das „Nebelgebirgspack“, oder mit der Zeit nur noch, weil kürzer, nicht so holprig und geheimbündlerischer: die „Neun“.

Nach und nach aber leckte „Saurons Zunge“ mit ihrem giftigen Speichel über ein ums andere der jungen Gesichter, die allesamt vor der Zeit welkten, die Macht nicht mehr halten konnten, sich einnäßten, Knickkarriere bekamen, Wählerwurmbefall, atrophierte Hoden oder Ypsilanti.

Vor der Hessenwahl z.B. ließ Merkel, sich alter Praktiken aus FDJ-Tagen erinnernd, jeden 10. hessischen CDU-Wähler aus dem Glied treten und erschießen, nur um Roland Koch zu demütigen. Hat auch geklappt. Im Liegendtransport, bandagiert, am Tropf der FDP hängend, ließ er sich in den Landtag rollen. Nun rollt er wieder hinaus, in die Wirtschaft, wo einer, der mit Schwarzgeld auf Duzfuß steht und gute Ausreden kennt, immer gern gesehen ist.

„Hotel »Mutti«“

Nun ist einzig Scharrer noch übrig, und für ihn hat Merkel sich die schlimmste Strafe von allen ausgedacht: 10 Jahre bei trocken Brot in Bellevue, aka „Hotel »Mutti«“. Keine Politik! Kein VW-Aufsichtsrat! Nichts zu tun! Frührentner von früh bis spät. Wird er gewählt und hält er’s durch und überlebt er’s, ist er bei Entlassung vertrocknet. Wird er nicht gewählt und geht er zurück ins Auenland und tritt Schlangenzunge ins Gesicht, so weiß man nicht, was passiert. So oder so, Merkel ist ihn los.

Noch ist er guter Dinge und hält es für sein Verdienst, daß er eingesperrt werden soll. Wie er es auch für sein Verdienst hält, daß die Hauptstadt des Auenlandes in den sieben Jahren immer glanzvoller, heller, vielgestaltiger, farbenprächtiger und weltoffener zu werden schien – sie, die als Inbegriff des Biederen und Grauen verschrien war. Jedoch: es war nicht wirklich sie. Es war der Kontrast. Wenn der blaßbeige-blöhe Scharrer, der immer aussieht wie einer Trevira-Reklame der 60er Jahre entsprungen, was auch zutrifft, morgens zum Dienst gekarrt wurde, vermeinte ein zufälliger Augenzeuge einen zarten, bersteinfarbenen Hauch über die Fassade der Häuser huschen zu sehen, der sich noch verstärkte, wenn Scharrer den Mund öffnete. Dann schien die Stadt in goldenes Licht getaucht, die Traufen mit Diamanten besetzt, exotische Vögel schaukelten auf den Oberleitungen der Linie 10 und elbisches Volk schien sich in den Straßen zu drängen. Aber es waren nach wie vor Hannoveraner, glutvoll wie Rosinen und feurig wie Beerdigungskuchen am Tag danach. Doch schienen sie Angehörige des Schönen Volkes zu sein, wenn man Scharrer neben ihnen sah, und ihre Stadt schien es an Pracht und Glanz mit Minas Tirith aufnehmen zu können, wenn er in ihr weilte, und ihre Sängerinnen waren lieblicher als Arwen Abendstern, und Nachtigallen klangen heiser, wenn sie sangen.

Das alles war nur geliehener Glanz, und wird mit Scharrer untergehen, wenn der die Stadt verläßt, um an anderer Stelle die schönste und giftigste Sumpfblüte aufgehen zu lassen, die ein menschliches Auge je sah: Schloß Bellevue wird dem flüchtigen Betrachter wie Neuschwanstein, erscheinen, erscheinen müssen, wenn Scharrer darinnen haust. Dessen Glanz wird auf Merkel abstrahlen, während Scharrer an den Rändern immer unschärfer wird, und man eines Tages nur noch seine Krawatte unruhig durch die Gänge wandern sieht.

Nein, sein Verdienst ist es nicht, daß er nach Bellevue muß.

Es ist auch nicht Merkels Fehler. Er war halt da, als sie ihn nicht brauchte.

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