Unter den 92 001 auf der Wikileaks-Plattform im Internet veröffentlichten Dokumenten befindet sich nach Angaben des Käsdorfer Metropolitan (KM) auch die Neujahrspredigt oder Silvesterpredigt oder Jahresendflügelpredigt der seinerzeitigen Bischöfin und Mahnerin Margot Käßmann.
Das Dokument belegt erstmals, daß im Afghanistan von heute, um das sich die Taliban, die dort nichts verloren haben, die amerikanischen Streitkräfte, die Nato und die ISAF-Truppen, die dort etwas verloren haben, sowie die Afghanen, die niemand so richtig auf dem Schirm hat, die es aber gleichwohl gibt – so kleine, bärtige Leute mit Turban -, die dort möglicherweise etwas verloren haben oder auch nicht, so genau kann man das nicht feststellen, so genau kommt es darauf aber auch nicht an: daß im Afghanistan von heute, um das alle die Genannten sich katzbalgen, nichts gut ist.
Die amerikanische Regierung, gewohnt, wenn irgendwo was leckt, erst einmal abzuwiegeln – s. Golf von Mexiko – und dann den Klempner zu rufen – s. Golf von Mexiko -, wiegelt ab – s. Golf von Mexiko -: das alles sei doch alles andere als neu. Nichts gut? Also normal. Snafu! Das wisse man doch seit je. Fucked up beyond any repair!! Keine Email aus Afghanistan, in der das nicht stünde. ‚Nichts ist gut‘ sei ein ausgesprochener Euphemismus, Dummschmus für Pfaffengemüter, nichts für Soldaten, die eine deutliche und klare Sprache vorzögen.
Die Bundesregierung hingegen, gewohnt, sich entsetzt zu geben, wenn andere Leute ihr die Vorlage dazu liefern, gibt sich entsetzt. Es sei unverantwortlich, Texte zu veröffentlichen, deren Veröffentlichung die Selbstzufriedenheit und Selbstgefälligkeit der Bundesregierung gefährden könnte. Außenminister Guido Westerwelle sagte, es werde geprüft, ob durch die Veröffentlichung „ein Risiko für unsere Frauen und Männer der Bundesregierung“ entstehe.
Die Presse ist, wie immer, gespalten. Die einen, die den Packen von Wikileaks vorab zur Prüfung kriegten, fühlen sich zwar gebauchpinselt, müssen den Kram aber lesen, und die anderen, die können zwar sofort mit Kommentieren loslegen und brauchen nicht groß zu lesen, fühlen sich aber übergangen, und jetzt zanken sich beide, was schlimmer sei …
… nur der Käsdorfer Metropolitan weist darauf hin, daß – da Wikileaks schon gedroht habe, dort, wo das Material herstamme, sei noch mehr – damit zu rechnen sei, daß weitere Predigten Käßmanns auftauchen, in denen wiederum gemahnt werden dürfte, daß es nur so staubt. Allergikern und Menschen mit empfindlichem Trommelfell empfiehlt der Käsdorfer Metropolitan, Wikileaks in nächster Zukunft weiträumig zu umsurfen.