Das Statistische Bundesamt rund um den Präsidenten des Statistischen Bundesamtes Roderich Fronkonsteen – Verzeihung, Frankenst… nein: Egeler – hat seinen Präsidenten Froderick Egeler vorgeschickt, der Presse einen Eindruck von den statistischen Daten zu geben, die das Statistische Bundesamt im Rahmen seiner Datenerhebungstätigkeit im letzten Jahr erhoben hat.
Und zwar scheint sich ein Abgrund von Landesverrat aufzutun, denn immer mehr ledige Mütter hintertreiben den Sozialstaatsgedanken und das Subsidiaritätsprinzip, indem sie nicht einfach nur ledig sind und – wie früher – im Heim für gefallene Mädchen wohnen, sondern einem sog. „Erwerb“ nachgehen und den arbeitslosen Männern verheirateter Mütter – sog. Familienvätern – die Arbeit wegnehmen, und zwar sechzig Prozent von neun von zehn.
Von was?
Von Alleinerziehenden. Von neun von zehn Alleinerziehenden.
Was ist mit denen?
Die sind arbeitslos. Nein, erwerbstätig. Und zwar 60%.
Wie Freddy Egeler ausführte, gehören gefallene Mäd… also ledige Mütter, seit jeher zum christlichen Abendland dazu, nur daß man sie früher aus der Öffentlichkeit entfernte und die Kinder ins Kloster gab, während sie heute frei herumlaufen. Die Mütter. Insbesondere aber habe man sie früher nicht arbeiten lassen, es sei denn zur Strafe, vorzugsweise im Waschhaus. „Alleinerziehende gehören heute zum normalen Bild unserer Gesellschaft“, faßt Egelein die schändliche Tatsache in der gefühllosen Sprache des nüchternen Zahlenmenschen zusammen und betont, daß sich das Familienbild in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert habe.
„Früher war es so geregelt, daß jeder seine Alte – also seine Gemahlin – schwängerte, und das oft. Heute ist es ganz verzwickt, weil alles durcheinander geht – durcheinander geht in Sachen Familiengründung, in Sachen Fortpflanzung und in Sachen frisch, fromm, fröhlich, freier Freizeitgestaltung nebst zugehöriger Freiübungen.“ Der dies sagt, ist keinesfalls Roderick Egelich, sondern Germanistenfuzzi, der allerdings in gewissen Kammern seines Glashauses nicht mit Steinen schmeißen würde, wenn er klug wäre. Ohne daß wir damit irgendetwas angedeutet haben wollen.
„Wir sind es gewohnt, diese drei Sachen als disjunkt zu betrachten: wer Freiübungen will, macht Freiübungen, wer sich fortpflanzen will, bemüht die Reproduktionsmedizin, und wer eine Familie gründen will, fährt zu Ikea und besorgt sich die passenden Möbel.“
„Aber es gab eine Zeit, als die selbstverschuldete Unmündigkeit des Menschen ihm nicht erlaubte, dieses Themencluster auseinanderzudenken. Er dachte sich das als einen Klumpatsch. Alles war mit Allem verknotet. Auf diese Zeit spielt Freddy an, wenn er sagt, daß das Familienbild sich gewandelt habe.
Hat es ja wohl auch, hat es.
Aber: könnte es nicht sein, daß der Preis für unsere Aufklärung ein hoher ist? Nämlich der, daß wir, aufgrund eines geheimnisvollen, undurchschaubaren Zusammenhangs, keine Kinder mehr bekommen können? – Wenn ich mir den Teil meiner Vorfahren ansehe, der als Großbauer auf fetter niedersächsischer Weide herumhockte, und der alles, was Scholle und Euter hergaben, ohne großen Umweg im Fettgewebe unter seiner Weste, der Weste mit der goldenen Uhrkette, einlagerte, dann sehe ich einen fetten niedersächsischen Großbauern vor mir, der trotz Fettgewebes und trotz Uhrkette 5, 6, 7 Kinder gezeugt hatte, eine paar gefallene Mägde am Wegesrand nicht mitgerechnet. Das war die Regel; 12 Kinder waren zwar die Ausnahme, aber keineswegs unerhört. Das ist vier, fünf, sechs Generationen her, ein paar Totgeburten nicht mitgerechnet.“
Egelchen schüttelt allerdings den Kopf: „Aus der Zeit liegen uns gar keine Zahlen vor. Aber hier, wenn sie mal schauen wollen -: das ist meine erste Fibel, „Die Welt der Zahl“, die mir damals die Welt der Zahlen nahegebracht hat und bis heute hat nahestehen lassen. In ihr ist die Familie wie folgt definiert: Vater, Mutter, Peter, Susi und Lumpi. Lumpi ist der Dackel. Und hier haben wir auch die ledige Erwerbstätige: das ist die Volksschullehrerin. Hier der ledige, alleinerziehende Vater, regiert mit eiserner Hand seine Ranch mit 14 Cowboys und 7000 Stück Rindern, aber die Mutter seiner Kinder ist ihm bei einem Indianerüberfall – ersparen Sie mir Einzelheiten! Es war grauenhaft. – Jedenfalls hat er nie wieder eine Frau angesehen, auch wenn sein Herz keineswegs unempfindlich ist für die freizeitgestalterischen Aspekte eines Familienlebens, um Ihren Kollegen von vorhin zu zitieren – wir verstehen uns, nicht wahr? Nun, der Unterschied zu heute ist doch der: wenn er nun die Volksschullehrerin heiratet, die seinen vier Söhnen die Mutter ersetzt, seinem Haushalt die Frau und seinem Gesinde die Herrin, und wenn dann noch ein kleiner Benjamin sich ankündigt – ja, dann läßt Peggy, die Lehrerin, doch ihren Lehrerinnenjob Lehrerinnenjob sein, oder? Das versteht sich doch wohl von selbst! Das ist doch wohl das Mindeste!“
Heute bringe Peggy ihren Benjamin zu Welt und bleibe weiter Lehrerin. Oder Unternehmensberaterin. Oder, weil ja nicht alle Frauen Lehrerin oder Unternehmensberaterin sein wollten, Kassiererin bei Kik. Und, unter uns, es finde sich auch nicht für alle Kikkassiererinnen ein Rancher mit siebentausend Rindern, das müsse man schon realistisch sehen. Dazu gebe es einfach zu viele Kikkassiererinnen. Das sage die Statistik ganz deutlich.
Nun, nachdem das Statistische Bundesamt seine Schuldigkeit getan hat, ist die Politik am Zuge, Konsequenzen aus den vorgelegten Zahlen zu ziehen und Vorschläge zu machen, wie mit den Kikkassiererinnen zu verfahren wäre. Sie einfach wieder zu den Barmherzigen Schwestern in die Wäscherei zu geben, wird Kik nicht mitmachen.
Sie abzuschieben und an ihrer Stelle hochqualifizierte Ehefrauen und Mütter aus dem Ausland zu importieren, wie von Wirtschaftsminister Brüderle vorgeschlagen, wäre zwar eine feine Sache, aber auch für diese Vollzeitgattinnen, das zeigen Frankensteins Zahlen eben auch, wären nicht genug Rancher mit Rindern da. Dazu sind es einfach zu wenige Rancher.
Abgesehen davon, würde Kik auch das nicht mitmachen. Alleinerziehende Kikkassiererinnen sind, jedenfalls für Kik, ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Nicht nur als kostenminimierende Angestellte sondern auch als umsatzstabilisierende Mütter, denen bei ihrem geringen Gehalt gar nichts anderes übrig bleibt, als Kinderklamotten bei Kik zu kaufen, was sollen sie denn machen?
„Sehr wahrscheinlich,“ ätzt ein Kik Manager, nachdem die Kameras aus sind, die Akkus aus den Handys entfernt, die Blackberrys abgegeben und die Kugelschreiberminen resttintenentleert, „sehr wahrscheinlich, daß so eine Ranchersgattin, die es gewohnt ist, eine Kuh zu verkaufen, wenn sie einen neuen Fummel braucht, eine Kuh verkauft, sich bei uns für 9,99 € eine neue Jeans besorgt, und den Rest der Kuh wegwirft, ja? Sehr wahrscheinlich!“
„Und noch wahrscheinlicher, daß sie für 4,50 € bei uns an der Kasse arbeitet! Nicht auszuschließen, daß sie ihrer bulgarischen Büglerin 4,50 € zahlt, vielleicht sogar 4,53 €, sie hat’s ja schließlich. Aber für das Geld selber arbeiten? – Da kauft sie sich ja noch eher eine von unseren Hosen.“
Vielleicht.
Fest steht aber, daß man irgendetwas gegen die ledigen Mütter wird unternehmen müssen, denn ohne sie wäre das Armutsrisiko deutlich niedriger:
- „Alleinerziehende: Für sie gibt der Staat Unsummen ineffizient aus.“ (Welt Online)
- „Arme Mütter“ (Süddeutsche Zeitung)
- „Alleinerziehende: Weiblich, geschieden, arm“ (Focus)
- „Mutter, geschieden, arm“ (Südwest Presse)
- „Alleinerziehende sind oft arm“ (Main Post)
Sie versauen uns den Schnitt. Wie Thilo Sarrazin schon sagte: „Wir werden auf natürlichem Wege immer ärmer.“
Am besten wird man sie verheiraten. Vielleicht kann Brüderle ja ein paar Rancher importieren und ihnen je ein paar tausend Rinder Begrüßungsgeld zahlen, damit sie unsere ledigen Mütter aufheiraten.
Oder die hören wenigstens auf zu arbeiten. Nicht das Schlechteste dabei wäre, daß dann ein paar Kikfilialen dichtmachen müßten.