4000 rolls

Blackburn, Lancashire – Zum Andenken an den englischen Gitarrenspieler und Sänger John Lennon, den Erfinder langer Haare, Bärte, Brillen mit Nickelfassung, weißer Klamotten und Lange-im-Bett-Bleibens, findet heute abend eine Veranstaltung am Bischofstor statt.

Die Hendersons werden zwar alle Mann da sein, aber angesichts der Aldi-Trampoline, die in bald jedem zweiten Vorgarten herumstehen, werden sie darauf verzichten, ein Trampolin mitzubringen, von dem aus sie durch Reifen und über brennende Fässer springen. Das ist ja heute kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Was sie statt dessen machen werden, ist noch nicht raus. Möglicherweise seiltanzen und sich auf Pferderücken stellen. Purzelbäume, so Zeugs.

Harry das Roß wird selbstverständlich dort sein, und sich wie gewohnt weigern, den Walzer zu tanzen. Selbst auf seiner Hochzeit – wenig bekannt, war aber so – hat Harry das Roß sich geweigert, die Braut zum Ehrentanz zu führen, und sich von Klein Isidor vertreten lassen.

Bei einer Feier zur Ehrung von John Lennon darf natürlich eine Erschießung nicht fehlen; erschossen wird heute der Erfinder von belegten Brötchen mit Remouladensoße oder Salatcreme statt Butter. Oder, für diejenigen, die den Gedanken an Butter nicht ertragen, und die es schon beim Wort Butter schüttelt, sei es das gesprochene Wort Butter oder das geschriebene Wort Butter, insbesondere das geschriebene Wort Butter, und die statt von Butter lieber von Streichfett hören wollen, also Margarine oder Butter, für die also Brötchen mit Remouladensoße anstelle von Streichfett. Oder sonst einem Butterersatz.

Der UN-Hochkommissar für Billig- und Gerechtigkeit, Germanistenfuzzi, hat Näheres. Bitte, Germanistenfuzzi:

„Die Erschießung ist abgesagt. Wir lassen ihn statt dessen Brötchen essen. Er kriegt Schlips, Weste und Hemdbrust an, dann binden wir ihm eine Hand auf den Rücken, und dann kann er Brötchen essen.

Er hat uns bereits angebettelt, wir möchten Erbarmen haben und ihn erschießen, aber wir haben jetzt mal keine Lust auf Erbarmen. Der ißt uns Brötchen!

Wir haben insgesamt 4000 Brötchen vorbereitet. Die meisten nur zu drei Vierteln aufgeschnitten, mit Remouladensauce vollgesifft, und dann den Belag nur so halb dazwischengeklemmt, so daß er klafterweit rauslappt. Wenn er von hinten in das Brötchen zu beißen versucht, flutscht als erstes eine Tomate raus und sucht sich den kürzesten Weg auf seinen Latz. Dito Gurken. Dito Eier. Wenn er von vorn zu beißen versucht, schmiert er sich das Gesicht mit Salatcreme voll. Wenn er von der Seite beißt, quatscht ihm alles in die Hand.

Wir filmen das Ganze und veröffentlichen es auf You-Wouldn’t-Want-This-On-You-Tube,-Would-You?-Tube.

Nennen Sie mich einen Träumer, nur weil ich mir ein Brötchen ohne Remouladensoße vorstellen kann! Mir soll es recht sein. Aber ich bin nicht der einzige. Ich hoffe, eines Tages werden auch Sie sich uns anschließen, und die Welt wird eine weniger klebrige Angelegenheit sein.“

Die Herren K. und H., seit geraumer Zeit im Training, versichern dem Publikum, daß ihre Performance keinen Vergleich zu scheuen braucht, und garantieren einen Hauptspaß für jedermann.

Um zehn vor sechs geht es los.

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