Um den Vorwurf zu entkräften, sie sei nicht einmal zu blindem Aktionismus mehr fähig, hat die Bundesregierung dem Rat der fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute, den sogenannten Fünf Weisen, heute einen Rat von vier Wirtschaftsnarren und einem Wirtschaftsaugust zur Seite gestellt.
In Zeiten der Globalisierung sei das Verharren in überkommenen monopolartigen Strukturen nicht mehr zeitgemäß, betonte Wirtschaftsminister Rösler bei Vorstellung des Rates heute vormittag in Berlin.
Die Öffnung der Märkte für weitere Anbieter sei nicht nur im Interesse der Verbraucher, sondern auch im wohlverstandenen Interesse der Wirtschaftsforschungsinstitute selbst. Diese sollten die Chance nutzen, sich international neu aufzustellen und bald auch im Ausland weise Reden zu schwingen.
Die vier Wirtschaftsnarren forderten in ihrem Einstandsgutachten die Bundesregierung zu einem entschiedenen Reformkurs auf. „Das Gutachten ist eine Mahnung an die Politik, den wirtschaftspolitischen Kurs tiefgreifend zu ändern. Die Parteien dürften sich nicht mit Hinweis auf die undurchsichtige Koalitionsgemengelage an den kritischen Punkten vorbeidrücken“, sagte der Wirtschaftsaugust. Ohne rigorose Ausgabenbeschränkung und massive Investitionen werde die deutsche Wirtschaft im nächsten Jahr in ein tiefes Jammertal hinabsteigen, daselbst Heulen sei und Zähneklappern, wo nicht beides.
Die Fünf Wirtschaftsweisen, die dasselbe hatten sagen wollen, disponierten um und kritisierten das Gutachten als Narrengeschwätz. Die Deutsche Wirtschaft werde auch mit weitreichenden Reformen in ein finsteres Tal hinabsteigen, aber sie brauche dort kein Unglück zu fürchten, denn sie, die Fünf Wirtschaftsweisen, seien bei ihr und schützten sie mit Frühjahrs- und mit Herbstgutachten.
Die Gesellschaft zur Mehrung und Förderung des Unerklärlichen (GMFU) begrüßte die neue Installation, denn „je mehr und je unsinnigere Institutionen wir haben, desto unüberschaubarer das Ganze, desto besser,“ erklärte Vorsitzender Germanistenfuzzi am Rande eines ihm hingehaltenen Mikrophons. Insbesondere der Wirtschaftsaugust gefalle ihm sehr, fügte er angetan hinzu, denn der sei komplett überflüssig.
„Der Rösler macht seine Sache doch ganz gut.“