Nachdem der CSU-Vorsitzende und Sozialpopulist, der Wendehals und Maulheld Seehofer mit einfachen Mitteln (Interview) für Gegacker im Stall gesorgt hat – der Verkehrsexperte Döring warf ihm sogar „Fahrerflucht“ vor, weil er als Kabinettsmitglied der Großen Koalition seinerzeit FDP-Politik gemacht habe und es jetzt nicht gewesen sein wolle – hat sich jetzt die Rente mit 67 persönlich zu Wort gemeldet und die von Seehofer beklagte „massenhafte Rentenkürzung“ verteidigt.
„Was,“ gab die Rente mit 67 zu Protokoll, „soll der Scheiß?“
Es sei abgemacht gewesen, daß man die massenhafte Rentenkürzung nicht öffentlich massenhafte Rentenkürzung nenne. Diese Abmachung gelte für alle, und wenn einer, etwa ein Sozialverband, sich nicht daran halte, dann sei abgemacht, daß man sofort mit Ablenkungsvokabeln zu schmeißen anfange, „Demographischer Faktor“, „Gestiegene Lebenserwartung“, „Entlastung der nachfolgenden Generation“ u.ä. Klingklang.
Auch das gelte für alle. „Auch für den Bayern da.“
Unbestritten, so die Rente mit 67 weiter, unbestritten, und „auch in der Literatur, soweit ich das übersehe, nirgendwo infrage gestellt“ sei die Tatsache, daß da, wo man hobele, so ein spilleriger, sich kräuselnder Holzabfall zu Boden falle.
„Das,“ läßt die Rente mit 67 wissen, „sind Späne.“
Es sei aber Konsens gewesen, „Konsens!“, daß der deutsche Sozialstaat etwas schlanker gehobelt werden müsse. Konsens sei das gewesen. „Auch mit dem Bayern da.“ Und wenn man nun den schönen, schlanken, glatten Sozialstaat in der Stube zu liegen habe und Besuchern zeige, wer, „außer dem Bayern da“, käme da wohl auf die Idee, den Sack mit den Spänen daneben zu halten?
Die Sozialverbände?
„Und die Sozialverbände. Aber sonst niemand.“
Die Linke?
„Ich sag ja: sonst niemand.“
Man müsse sich nur mal vor Augen halten, was es für sie, die Rente mit 67, ganz persönlich bedeute, ab heute die Kohle für einen ganzen Monat zu sparen und der Arbeitsagentur aufs Auge drücken zu dürfen. Ob sich das mal einer ausgerechnet habe? Sie habe sich das ausgerechnet, und sie könne sagen: da komme aber Freude auf. Das habe sich jetzt schon gelohnt. Und dabei bleibe es ja nicht. Nach dem 1 Monat müsse sie, die Rente mit 67, zwar wieder ran, aber der Rentner kriege ja auch weniger. „Nicht viel, er selbst merkt das kaum, aber es läppert sich.“
Und das sei, heute noch, brutto für netto. Wenn, was Gott verhüten möge, die Beschäftigungsquote bei den 65jährigen einmal ansteigen sollte, dann werde der Spareffekt teilweise wieder zunichte gemacht, dafür verbessere sich die Einnahmesituation etwas, man müsse gegenrechnen und hin und her – heute jedoch, und in absehbarer Zeit: Einsparung pur.
„Wenn ich mich nicht verpflichtet hätte, nicht von massenhafter Rentenkürzung zu reden, wäre ich glatt versucht zu sagen: massenhafte Rentenkürzung.“ Aber das werde sie nicht sagen. Eines jedoch, könne sie jetzt schon sagen: im Jahr 2031 mache sie ein schönes Fest. Von der ganzen gesparten Kohle.
„Da“, so die Rente mit 67, „lad‘ ich dann alle zu ein.“
„Außer dem Bayern da.“