SPD befürchtet weitere Wahlerfolge

Käsdorf – In der SPD zeichnet sich Furcht vor weiteren Wahlerfolgen à la Ypsilanti ab. Die hessische SPD-Chefin Andrea Ypsilanti hatte bei den vergangenen Landtagswahlen in Hessen ohne eigenes Zutun und durch pure Dusseligkeit des CDU-Ministerpräsidenten Koch, soviele Stimmen für die SPD geholt, daß Koch die Regierungsmehrheit verlor. Nun erwägt sie offenbar, sich in einem neuen Anlauf zur Ministerpräsidenten wählen zu lassen. Für ein solches Unterfangen wäre sie auf die Stimmen der Abgeordneten der Linkspartei angewiesen.

Vor einem solchen Szenario schaudert es die SPD. Nachdem der Pfarrer ihr erklärt hat, was es mit der Hochzeitsnacht auf sich hat, und was im Brautbett von ihr erwartet wird, möchte sie am liebsten mit der Linkspartei gar nichts mehr zu tun haben. Das habe ihr vor der Hessenwahl keiner gesagt, und „sowas“ mache sie auch nicht, sie sei eine anständige Partei, eher gehe sie ins Kloster, verlautete aus Kreisen um den bedauernswerten Kurt Beck.

Beck, der sich vor seiner Zeit als Parteivorsitzender der SPD einen Namen gemacht hat als professioneller Flohhüter, der es an guten Tagen auf bis zu vier Säcke gleichzeitig brachte, gibt angesichts des Sauhaufens, dem er derzeit vorsteht, ein Bild des Jammers ab.

„Wir haben auch Eber im Haufen“, präzisiert Beck im Gespräch mit dem Käsdorfer Metropolitan (KM), „Sauhaufen sagt man halt nur so. Sauen schon auch, natürlich. Jede Menge sogar. Ich könnte Ihnen Namen nennen. Ypsilanti ist ja nur einer davon. Einer allerdings, der im Ohr bleibt.“

Mit der Hand versucht Beck sich etwas vom oder aus dem Ohr zu verscheuchen.

„Aber wir haben schon auch Eber,“ fährt er fort, „einen hatten wir sogar mal, der hieß Ebert.“

Die Gschamigkeit der SPD in Sachen Brautbett verwundert ein bißchen, wenn man bedenkt, aus was für Etablissements man die SPD schon hat herauskommen sehen, am hellichten Vormittag, im Abendkleid und mit derangiert ausschauenden Herren im Smoking am Ärmel.

Aber Beck läßt das nicht gelten. „Freiwillig nicht. Wir unsererseits tun alles, damit wir gar nicht erst in eine solche Situation kommen. Überall da, wo die CDU mit einer komfortablen Mehrheit regiert, sorgen wir mit unserem Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit dafür, daß das so bleibt. Aber wenn die CDU – wie in Hessen geschehen – ihre Verantwortung nicht ernst nimmt, wenn sie glaubt, die Wahl schon im Sack zu haben, wenn der Platzhirsch zweimal heiser röhrt, und mit ihrem räudigen Wahlkampfkonzept baden geht -: ja da sind uns doch die Hände gebunden. Was sollen wir denn da noch machen? Dann ist es doch gar nicht zu verhindern, daß wir dann – ohne es zu wollen – in die Bredouille kommen, und dort, als wäre das nicht unangenehm genug, mit irgendjemandem koalieren sollen.“

Beck schüttelt es.

„Und das schlimme ist: einige von denen – also einige von uns – die finden das sogar gut!“

Es schüttelt ihn heftiger.

„Die wollen das. Die wollen regieren. Das ist ja nicht nur Ypsilanti. Ypsilanti ist ja sozusagen nur die Spitze des Sauhaufens. Da stecken schon noch mehr drin. Sauen und Eber. Und Ferkel.“

Wünscht er sich manchmal seine vier Flohsäcke zurück?

„Manchmal? Täglich. – Sehn Sie, bei meinen Flöhen brauchte ich mich nicht dafür zu interessieren, ob sie Männlein oder Weiblein waren: die höppten rum, und ich hütete sie, und auf die Idee, mit der Linkspartei zu koalieren, oder sich von ihr auch nur aushalten zu lassen, wäre keiner von denen gekommen.“

„Und was hab ich heute? Die CDU verliert eine Landtagswahl nach der anderen. Kucken Sie sich Hessen an. In Niedersachsen und Hamburg ist es grade noch mal gut gegangen. Aber wie lange noch? Jetzt haben sie sich Bayern vorgenommen.“

„Und dann die Presse – da weiß ich ja manchmal selber nicht mehr, ob ich Männlein oder Weiblein bin. Jeden Tag, jeden lieben Tag den Gott werden läßt, treiben sie mir eine andere meiner Sauen durchs Dorf. Und die Sauen finden’s großartig. Filmen das Ganze mit dem Handy und schicken es mir als MMS. “

„Es sind ja gottseidank nicht alle. Aber es werden mehr. Oder die anderen werden weniger, ich verliere langsam den Überblick. Überall im Haufen grunzt einer. Und wenn Sie sich auf einen draufgesetzt haben um ihn zum Schweigen zu bringen, fängt am andern Ende einer an. So einen großen Hintern hat keiner, daß er sich auf alle draufsetzen könnte, auch ich nicht. – Koalieren! Koalieren, koalieren, koalieren. So grunzen sie. Als ob es jeden Tag sein müßte! Mein Gott, wir haben früher auch nicht jeden Tag koaliert. Es geht auch einmal ohne! Das sollen sich insbesondere die Ferkel in den unteren Lagen des Haufens mal hinter die feuchten Ohren schreiben.“

„Aber die sehen nur den Glamour. Da sehen sie sich des Morgens mit schwerem Kopf und verhauenem Makeup am Arm eines Loddels im verrutschten Smoking aus dem Hotel kommen und von Papparazzi gejagt zum Taxi hasten. Das sehen sie. Das finden sie cool. Das wollen sie auch.“

„Aber die Realität, die banale Realität, den trostlosen Alltag einer solchen Koalition, die sehen sie nicht. Wie man dann des Abends selbander auf der Terasse im Sonnenuntergang sitzt und den Rotwein entkorkt, wie die Pappeln sich noch einmal vom Wind in die Seiten greifen lassen, wie die Wärme des Tages aus den Terrakottafliesen in die nackten Füße steigt, Fledermäuse um das Haus mäandern, wie fernes Mopedknattern, leises Lachen vom Fluß her die Stille spürbar werden lassen, die Kühle der Luft handgreiflich wird und die Häärchen auf den Unterarmen ahnungsvoll die Erektionen der Nacht vorwegträumen, wie zwei Hände, ihrer selbst gewiß, der Schwester sich vergewissernd, zueinander finden – diese Seite der Ehe, die erbärmliche, stumpfe und stumpfmachende Seite einer solchen Ehe, die sehen sie nicht.“

„Aber das böse Erwachen kommt. – Ich kann’s doch nicht ändern. – Das Leben ist doch, wie’s ist.“

„Wieviele Parteien sind nicht schon heulend zur Mutter zurückgelaufen, weil der Bräutigam im Brautbett von ihnen verlangt hat, sie sollten mit ihm zusammen die Energieversorger rekommunalisieren!“

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