Die Generalsekretärin und Chef-Rücktrittsforderin – oder sagt man Fordererin? – der SPD, Andrea Nahles, will den Rücktritt von Klaus Wowereit zur Zeit noch nicht fordern. Sie sehe dafür keinen Anlaß. Oder hat Sie keinerlei Anlaß gesagt? – Moment, kommt sofort, wo hab ich’s? – Hier: Sie sehe dafür keinerlei Grund. – Sie bezeichnete entsprechende Forderungen der Opposition in Berlin und Brandenburg, sowie Forderungen von Leuten, die noch Tassen im Schrank haben, als unsäglich.
Frau Nahles ist, hab ich oben vergessen, auch die Beauftragte der SPD für Unsäglichkeit. Sie kennt sich damit aus. Daß die Opposition sich mit Krähengeschrei auf jeden Knochen stürzt, der einer Regierung aus dem Blechnapf fällt, sei zwar nicht verwunderlich, aber trotzdem unsäglich. Das kommt dort, wo die SPD Opposition ist, praktisch nicht vor.
Wenn sich hingegen herausstellen sollte, so Nahles, daß Wowereit seine Doktorarbeit nicht ordentlich gebunden hat, so wie die unsägliche Schavan, dann wäre er allerdings nicht mehr zu halten. Eine liederliche Diplomarbeit sei etwas anderes, als ein Großmannssuchtprojekt in den märkischen Sand zu setzen. Was sei nicht schon alles in den märkischen Sand gesetzt worden? Hitlers Autobahnen zum Beispiel.
Viel verspottet, aber geradezu visionär. 60 Jahr hätten sie da vor sich hingegammelt. Dann kam die Wende, die Treuhand, die Komplettsanierung der A2, und als die Mittelstreifen gemalt, die Hütchen fort, und vor allen Dingen die Geschwindigkeitsbegrenzungschilder endlich weg waren, da waren wir froh auf einer der modernsten Autobahnen in einem der modernsten Staus stehen zu dürfen und nicht zu wissen, wohin mit unserer Notdurft.
So könne es auch dem BER gehen. Bestimmt komme eines Tages der Tag, da man eine gute Idee habe, was man mit der unkrautüberwucherten Ruine anstellen solle. Zum Beispiel abreißen. Auskoffern, planieren, große Halle drauf, in der man Luftschiffe bauen kann. Oder könnte. Dann schließlich Planungsfehler, Pleite, Verkauf, und tropischer Indoor-Freizeitpark.
Oder eine Go-Kartbahn. Auf der man immerhin vorankomme. Davon habe man nie genug.