Vorbildlich

Kindergeburtstag, und wie immer, wenn wir wo eingeladen sind, wo wir nichts verloren haben – was müssen heutzutage Erwachsene bei einem Kindergeburtstag dabeisein? Was hat die gesamte Mischpoke bei einer Einschulungsfeier verloren? Wozu gibt es überhaupt Einschulungsfeiern? Was soll diese Eventisierung von jedem Dreck? -, bin ich bereits angesäuert, noch ehe die Supermami, die ich nicht leiden kann, mir Gelegenheit gibt, mich sabotierend in eine ihrer Unterhaltung genannten Selbstfeiern einzuklinken, aber es ist nur eine Frage der Zeit, es ist man bloß, daß ich keine Lust habe, zu warten, noch nie hatte, meiner Empfindung nach ist es eine bodenlose Mißachtung des Nächsten, ihm zuzumuten, die Zeit, die Gott ihm schenkte, damit zu verplörren, daß er auf einen wartet, wenn Tausendschönchen ruft, wir könnten sofort los, und ich frage, wohin, und sie antwortet: Kindergeburtstag, habe ich dir schon dreimal erzählt – kann zwar sein, aber ich habe es auch dreimal vergessen, wo also soll da das Argument sein? -, dann fange ich ohne weiteres noch einen neuen Post an, denn ich weiß, das kann dauern, und trotzdem bin ich nachher derjenige, der im Flur steht, während sie entscheidet, doch noch schnell die Schuhe zu putzen, und ich sage ihr, warum kannst du mir nicht vorher sagen, daß deine Schuhe geputzt werden müssen, dann hätte ich sie längst geputzt, lieber putze ich dreimal deine Schuhe, als daß ich hier dumm rumstehe und dir dabei zukucke, dann sagt sie irgendwas davon, daß sie gedacht hat, die anderen Schuhe anzuziehen, aber dann hat sie umentschieden, daß sie die enge Hose doch noch wechselt, wegen des Abendessens, und ich kann mich schon wieder aufregen, daß es auf einem popeligen Kindergeburtstag Abendessen geben muß, aber zu der bequemeren Hose passen halt die sauberen Schuhe nicht und deswegen müssen diese jetzt geputzt werde. Aha. Und ich kann warten. Zwar habe ich für solche Fälle immer einen Ebookreader in der Jackentasche, der aber genau in solchen Fällen zuverlässig schwach auf dem Akku ist, und jedenfalls hatte ich keine Lust, noch lange zu warten, ehe ich der Supermami ins Wort fallen konnte, darum probierte ich mich einmal durch die Vorspeisenplatte und pickte mir die Rosinen heraus, nachdem ich wußte, was die Rosinen waren – es waren die Ananas-Hähnchenspieße -, überlegte, ob es zielführend wäre, mich mit dem Gastgeber bezüglich des Warsteiner Bieres anzulegen, oder ob das möglicherweise sogar kontraproduktiv wäre, indem es negative Auswirkungen auf die Qualität des Whiskys haben würde, den rauszurücken oder unter Verschluß zu halten er die Macht hatte, ärgerte mich, daß ich zu keinem Entschluß fähig war, und endlich gab sich Supermami die Blöße, vom Religionsunterricht zu erzählen, bei dem sie die Heldentat begangen hatte, die doofen Sechzehnjährigen im Frontalunterricht Vorbilder sammeln und an der Tafel notieren zu lassen, und da hatte dann natürlich, wegen des aktuellen Todesfalls, Nelson Mandela ganz oben gestanden, sehr einsam allerdings, und viel war danach aus der Klasse auch nicht mehr gekommen, obwohl, laut Arbeitsmaterialien Sekundarstufe, noch Martin Luther King, Mutter Teresa und Mahatma Gandhi dorthin gehört hätten, was aber von den Sechzehnjährigen heute nicht mehr gewußt wird, woraufhin ich mich natürlich fragte, was eigentlich aus Albert Schweizer geworden ist, der bei uns seinerzeit so dick an der Tafel gestanden hatte, daß für alle praktischen Zwecke niemand mehr daneben paßte, war der mal irgendwann herabgestuft worden? Opfer der Frauenquote und von Mutter Teresa verdrängt? Zu naiv? Zu pazifistisch? War zu briefbefreundet mit Walter Ulbricht? Hatte zu große Ähnlichkeit mit Karl May? Ein Mädchen hatte noch „die Band Greenpeace“ genannt, goldig, das hatte Supermami dann korrigiert und gelten lassen, denn es war ja nicht bei allen Eltern so wie bei ihr, daß die Greenpeace-Zeitungen im ganzen Haus herumlagen, und die eigenen Kinder natürlich wußten, was Greenpeace ist, und das war mir mittlerweile einmal Greenpeace zuviel, nicht, das ich was gegen die Band hätte, aber ich fand sie besser, als Peter Green noch die Gitarre spielte und Stevie Nicks noch nicht die Sängerin war, und nun standen an der Tafel also Nelson Mandela und Greenpeace, und nach wie vor war bei den Vorbildern reichlich Ebbe, aber zwei Jungens hatten dann Stevie Nicks angeschleppt, dummes Zeug, Steve Jobs, und hatten ihn ebenfalls auf die Tafel setzen wollen, entweder zwischen Nelson Mandela und Greenpeace oder aber über Nelson Mandela. Es war ja aber um Vorbilder schlechthin gegangen, nicht um ein Vorbildranking, deswegen hatte sie einen dicken senkrechten Strich über die Tafel gezogen, und hatte Steve Jobs auf die andere Seite, jenseits des dicken Striches geschrieben, und nun war ihre Zeit gekommen, denn nun konnte sie mit ihrem aufklärerischen Unterricht beginnen, indem sie die doofen Sechzehnjährigen nämlich darüber diskutieren ließ, warum denn Nelson Mandela und Greenpeace auf die eine Seite des Strichs gehörten, Steve Jobs aber, als geldgeiler Unternehmer, auf die andere. Moment mal, sagte ich, witternd, daß nun meine Zeit gekommen war, mal beiseite gelassen, daß eine Band nicht gut ein Vorbild sein konnte, jedenfalls nicht in dem Sinne Vorbild, in dem der Religionsunterricht Vorbilder zu verhackstücken pflegt, natürlich konnte sich eine junge Band, als Band, ein Vorbild an Greenpeace nehmen und, sagen wir, deren Sound zu imitieren versuchen, aber das Vorbild für den einzelnen Sechzehnjährigen war doch immer die Person oder besser die Persönlichkeit des Vorbilds. Und eine Band hatte zwar, wenn man wollte, einen Charakter, aber doch keine Persönlichkeit. Das einzelne Bandmitglied konnte sich also nur an einzelnen Musikern orientieren, der junger Mann etwa an Buddy Holly, aber doch bitte nicht an Stevie Nicks, denn die war ja eine Frau, oder ob die Arbeitsmaterialien Sekundarstufe heutzutage etwa schon Transgendervorbilder zuließen, war es etwa schon so weit, und Supermami begehrte zu wissen, wovon ich denn da eigentlich redete. Das wollte ich gern ihr sagen, wozu hatte ich sie schließlich unterbrochen, von Stevie Nicks redete ich, die sich, wenn es nach mir ging, niemand zum Vorbild nehmen sollte, auch die jungen Frauen und Girlies nicht, denn die hat, grad hatte ich’s, am Wochenende, im Radio gehört, Not Fade Away von Buddy Holly gecovert, und wenn ich möchte, daß irgendwelche hergelaufenen Sängerinnen etwas von Buddy Holly covern, dann sage ich vorher Bescheid, was aber nicht passieren wird, denn das einzige, was ich durch eine Sängerin gecovert haben möchte, ist längst gecovert worden, ist von einer der liebenswertesten Sängerinnen, die je ihren Fuß auf die dadurch schöner gewordene Erde gesetzt haben, mit trauernder Stimme gesungen worden, Learning the Game nämlich, so schön, daß auch Buddy Holly es nicht schöner hätte machen können, der schon gar nicht, und das einzige, was mich bewegen könnte, je eine Zeitmaschine zu besteigen und 41 Jahre zurückzureisen, wäre der Wunsch, sie von Angesicht zu sehen, einen tiefen Diener vor ihr zu machen und ihr meine Knappendienste anzubieten, und wem? Wem wollte ich meine Knappendienste anbieten, fragte mißtrauisch Tausendschönchen dazwischen, anstatt sich um den Gastgeber zu kümmern und ihn in milde Stimmung zu versetzen, damit er sich leichter von seinem Whisky trennen würde, von wem war die Rede? Von Stevie Nicks, sagte ich, nein, von Steve Jobs: meiner Meinung nach war es sachlich falsch, in ihm ausschließlich den nicht vorbildfähigen Entrepreneur zu sehen, der er unter anderem natürlich auch gewesen war, und das nicht zu knapp. Was soll denn ein Visionär machen, wenn seine Visionen ihn nachts aus dem Bett treiben, sich still in die Ecke setzen, bis der Anfall vorüber ist, oder was? Oder mal gucken, was sein Vorbild in der Situation gemacht hätte? Und Steve Jobsens Vorbild Thomas Alva Edison hätte an seiner Stelle ganz einfach mal ausprobiert, wie es wäre, wenn man eine Zeitmaschine erfände, oder ein Grammophon, was ja auch eine Art Zeitmaschine ist. Aber, wandte Supermami ein, das hatte er doch nur um des Geldes willen getan, und in den Arbeitsmaterialien Sekundarstufe stand, daß einer, der es nur um des Geldes willen tut, auf die andere Seite der Tafel gehört. Was denn, was denn, warf ich ein, worauf kommt es denn an, daß man die Treibnetzfischerei bekämpft, die Lepra bekämpft, die Jim Crow Gesetze bekämpft, oder daß man das alles zwar tut, es aber hauptsächlich nicht für Geld tut? Die Sängerin Stevie Nicks, Quatsch, die Sängerin Joan Baez, die hatte damals durchaus Geld genommen für die Bürgerrechtsbewegungshymne, dann und wenn sie sie nämlich auf eine ihrer Schallplatten hatte pressen lassen, was ihr nicht gelungen wäre, wenn nicht Edison sich die Nächte mit Experimenten und Visionen um die Ohren gehauen hätte, für Geld oder für ohne Geld, und übrigens ist besagte Frau Baez 20 Jahr später mit besagtem Herrn Jobs liiert gewesen, da sieh doch mal einer an, beziehungsweise, gewußt hatte ich das an jenem Abend noch gar nicht, sondern erst jetzt, bei der Recherche, während ich darauf warte, daß Tausendschönchen endlich aus dem Bad kommt, lese ich es. Ja, aber, wußte die Supermami einzuwenden, wie das hochwohllöbliche Konsistorium als Dienstvorgesetzte es ihr immer wieder einbleute, man konnte aber nicht Gott dienen und dem Mammon, und das war es eben, was sie im Religionsunterricht … Papperlapapp, entfuhr es mir leider, denn es ist nicht gut, zu früh in einer Auseinandersetzung zum Papperlapapp zu greifen, man weiß dann nicht mehr, was man sagen soll, wenn es wirklich zur Sache geht, was aus einem wurde, der mit Geld nichts (mehr) zu tun haben will, das konnte man an Peter Green sehen, der eines Tages anfing, mächtig religiös zu werden, seine Tantiemen wegzuschenken und das Gleiche von Greenpeace zu verlangen. Ein wenig umständlich, fand ich, erst die dicke Kohle abzugreifen und dann wieder herzuschenken, er hätte gleich als Friedhofsgärtner arbeiten sollen, um Gotteslohn, oder mindestens um Mindestlohn, das wäre nicht so kompliziert gewesen, hatte er dann ja auch gemacht, und war prompt in die Klapse gekommen, aber das Schlimme war nicht das, schlimm war, daß Greenpeace Stevie Nicks in die Hände gefallen und danach nicht wiederzuerkennen war. Sagte ich Greenpeace? Unfug! Fleetwood Mac muß es heißen, aber was ich sagen wollte, es geht ja nicht darum, dem Mammon zu dienen, sondern das Geld zu nehmen und es sachgerecht zu investieren, und je mehr man kriegen kann, desto sachgerechter ist das, einer, dem es nur um das Geld geht, der wird ja nicht Erfinder, der wird ja vielleicht Posträuber, wenn er es umständlich mag, oder, wenn er es lieber einfach hat, dann wird er einfach Banker – immer feste druff auf so einen, wenn man mich fragt, aber diese Geringschätzung der Ingenieurskunst, wie sie sich ausgerechnet bei und in denen breitmacht, die ihren Mammon mit Religionsunterricht verdienen und darüberhinaus, verglichen mit mir, dem Spätentwickler, bei jedem Mumpitz zu den Early Adopters gehören, wer hatte denn schließlich zwei zehnjährige Bengel und ein sechzehnjähriges Girlie sowie sich selbst mit insgesamt vier iPhones ausgestattet, Supermami oder ich? Nicht iPhones, protestierte Supermami, das waren Samsungs. Auch schon was, schimpfte ich, der Attitüde nach waren das iPhones, ich aber, der große Verweigerer, hatte nicht nur nichts von Apple, ich weigerte mich auch, irgendwas im iTunes-Shop zu kaufen, lieber stahl ich drei Raubkopien aus dem Netz, als daß ich den iTunes-Laden auch nur betrat, seit ich mein Paßwort vergessen hatte und zu dämlich gewesen war, mich beim Rechnerwechsel rechtzeitig um das Abmelden des Computers zu bekümmern, was sollte der Quatsch denn aber auch, dieser Jobs war ein ganz großer Gauner gewesen, der keinesfalls zum Vorbild taugte, das stritt ich ja gar nicht ab, aber ich sah den Gauner in ihm aus den richtigen Gründen, und das tat Supermami eben nicht, und wenn es nach mir ging, dann durften Leute, die in der Sekundarstufe auch nur ein naturwissenschaftliches Fach abgewählt hatten, überhaupt nicht Religionslehrerinnen werden, Albernheiten konnten die Kids auch im Deutschunterricht lernen, fügte ich hinzu, weil ich mich zu erinnern glaubte, daß Supermami Deutsch und Religion unterrichtet, Tausendschönchen hat es mir zwar schon xmal gesagt, aber ich hatte es genauso oft wieder vergessen, Deutschlehrerinnen konnten sie von mir aus werden, aber nicht Religionslehrerinnen, denn Religionsunterricht mußte naturwissenschaftlich fundiert sein, wie sollte denn jemand, der nichts von Physik verstand, den Kindern glaubhaft das Wunder des Über-das-Wasser-Laufens nahebringen, wenn er selbst gar nicht wußte, daß es überhaupt ein Wunder war, wenn einer über das Wasser lief, weil er mit Begriffen wie Auftrieb, Oberflächenspannung, spezifisches Gewicht, Verdrängung usw. nichts anzufangen wußte, geschweige denn das Metazentrum eines Messias‘ berechnen konnte, ja, was denn, darum ging es doch bei dieser ganzen Vorbildkiste im Religionsunterricht und die Damen und Herren auf der rechten Tafelseite waren doch bloß Statthalter für den, der dort eigentlich stehen sollte, ginge es nach den Arbeitsmaterialien Sekundarstufe, aber wenn der dort stünde, dann würden die Kids ja gar nicht erst anbeißen, die würden einen ja sofort sitzenlassen und rausmarschieren, denn die waren ja nicht blöd, jedenfalls nicht ganz blöd, und zwar zurecht würden sie rausmarschieren, denn ein Vorbild, dem man gar nicht nacheifern konnte, war kein Vorbild, jedenfalls kein taugliches, da man es ihm ja sowieso nie gleichtun konnte, und jeder, der von sich behauptete, er hätte es geschafft, der würde stante pede zusammengefaltet werden, und wenn er ehrlich wäre, würde er nicht nur sagen, ich hab’s nicht geschafft, er würde sagen, ich hab’s nicht einmal probiert, soweit kommt mir das, daß ich meine linke Backe hinhalte, wenn mir gerade erst einer eine auf die rechte gepflastert hat, ich wüßte es ja wohl, und deswegen war dieses ganze Vorbildgehample genau eines nicht: zielführend war es nicht, und genaugenommen war es kontraproduktiv, denn ehe die Kinder sich an einem einsamen Rufer in der Wüste orientierten, der eigenwillige Diätvorstellungen hatte und uncoole Klamotten trug, suchten sie sich doch lieber einen mit Jack & Jones-Buxe und jeder Menge Transfettsäuren auf der Speisekarte, man sah’s ja dort auf dem Kindertisch, wo kleine Stars-and-Stripes-Fähnchen aus Miniburgern winkten – drum besser wär’s, daß auf der rechten Seite der Tafel keine XXXL-Vorbilder zu stehen kämen, sondern das eine oder andere M-, S- oder L-Vorbild, das einem nicht ganz soweit voraus war, und bei dem man eine realistische Chance hatte, es auch mal einzukriegen und zu überholen, von mir aus durfte es auch Steve Jobs sein, wenn es denn sein mußte, besser jedoch: der eigene Onkel, wie ich es meinen Neffen und Nichten immer predigte, am allerbesten: der alte Klassenlehrer, Egon mit Spitznamen, Deutsch und Biologie, der einen Zehnjährigen zu nehmen, zu fordern und zu begeistern wußte, der das kleine Gegenüber gelten und es dies spüren ließ, der das kleine Selbstwertgefühl päppelte, wenn es gepäppelt werden mußte, indem er das Selberhinsehen, Selberdenken und Selbermachen forderte und förderte, wo es gestupst werden mußte, ein grundgütiger Agnostiker, der mehr Ehrfurcht vor der Schöpfung auf die Waage brachte als die ganze hundsföttische Religionslehrerblase zusammengenommen, wofür er sich von dieser bei uns verpetzen lassen mußte, die wir gar nicht wußten, was das denn eigentlich sei, aber wir nahmen immerhin mit, das es etwas Gutes sein mußte, da er es war – Gott hab ihn selig, er sei gegrüßt unter seinem kalten Stein, nicht nur ich habe ihm für vieles dankbar zu sein und bin es gerne, die Tafel, auf der sein Name steht, hat Platz für manchen anderen, aber keiner soll dem Namen Egon den Ehrenplatz streitig machen, auch der sich dick machende Albert Schweitzer nicht, dem er voraus hatte, daß er tat, was ein Vorbild tun soll, nämlich eines sein, und nicht bloß predigen, so wie diese Ananas-Hähnchen-Spieße der zähen Aubergine ein Vorbild in Sachen Zartheit waren, zumindest hätten sein können, wenn noch welche dagewesen wären, doch wenn ich ehrlich war, mußte ich feststellen, daß mir mittlerweile nur noch die leeren Spieße zuhörten, daß Supermami nicht mehr da war, und Tausendschönchen war auch nicht mehr da, und auch sonst war keiner mehr da. Tja dann. Ein gelungener Abend. Zwar ohne Whisky, aber wir hatten uns doch wenigstens mal ausgesprochen.

Und dann kommt man nach Hause, und wer parkt schon im Web? Die gute alte Zeitmaschine: auf geht es, fünfzig Jahre zurück, ans schimmernde Röhrenradio, das Tor zu einer versunkenen Welt, in dem und aus der soeben ein Überfall auf einen Postzug gemeldet wird und zweieinhalb Millionen gute englische Pfund haben das Weite gesucht – Ronald Biggs ist tot. – Hatte der nicht auch mal auf unserer Vorbildtafel gestanden? Größe XS? Oder XXS, aber immerhin? Und zwar diesseits und keineswegs jenseits des Strichs? Aber ja doch. – Und warum auch nicht? Er hatte es schließlich nur des Geldes wegen getan. Die Reinheit des Räuberherzens war ihm wohl nicht abzusprechen.

Who knows where the time goes?

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