Krümmel, in der Vergangenheit nicht immer der stabilste Atommeiler, nach Angaben des, nunja, „Betreibers“ jetzt aber auf dem Weg zur Bes s e  r   u    n   .    .     .      .       .        .         .          .           .             .              .               .

In der Großen Koalition, die, wie man weiß, seit einigen Jahren in Berlin regiert, gibt es nach dem Störfall in Krümmel heftigen Streit über die Zukunft der Atomkraft: SPD-Fraktionschef Struck beschuldigt Kanzlerin Merkel, die vor der Atomlobby eingeknickt war, vor der Atomlobby eingeknickt zu sein. Aus der Union kommt scharfe Kritik an Umweltminister Gabriel, der sich der Käsdorfer Metropolitan (KM) mit der Begründung anschließt: Wenn es wo gegen Gabriel geht, sind wir dabei.

Käsdorf – In der Debatte um den erneuten Störfall im Atomkraftwerk Krümmel hat SPD-Fraktionschef Peter Struck Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeworfen, vor der Atomlobby einzuknicken. Es sei absurd, so zu tun, als gingen in Deutschland bei einem Abschalten von Atomkraftwerken die Lichter aus, sagte Struck dem „Stock Breeders‘ Gazetteer“ laut Vorabmitteilung. „Die Lichter in Deutschland gehen auch ohne Abschalten von Atomkraftwerken aus. Man muß die Meiler bloß von Vattenfall betreiben lassen.“

Struck fügte hinzu: „Abgeschriebene Kernkraftwerke wären reine Gelddruckmaschinen für die Betreiber. Es ginge um Profit und um sonst nichts. Tolle Sache. Sie müßten allerdings funktionieren.“

Unterdessen erklärte die CDU-Vizechefin Annette Schavan die Panne in Krümmel sei wahrscheinlich ein Einzelfall. „Man kann den Fall Vattenfall wahrscheinlich nicht verallgemeinern. Die Wahrscheinlichkeit, daß noch ein Energieversorger sich so deppenhaft anstellt, ist gering. Dagegen spricht schon die Wahrscheinlichkeit.“ Die Wahrscheinlichkeitsministerin sieht keine akuten Sicherheitsgefahren in den deutschen Atommeilern und dringt weiter auf längere Laufzeiten, bis Öko-Energien genug ausgebaut sind. „Wir brauchen die Verlängerung der Laufzeiten, wir brauchen sie dringend“, sagte Schavan. „Allerdings nutzt auch die schönste Laufzeitverlängerung wahrscheinlich nichts, wenn die Kraftwerke nicht auch laufen. Das wird mittlerweile auch bei vielen Kraftwerksbetreibern so gesehen. – Bei sehr vielen. – – Bei den meisten. – – – Bei fast allen.“

In einem Versuch, die Panne im Atomkraftwerk Krümmel politisch auszunutzen, warf der CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer Umweltminister Gabriel vor, die Panne im Atomkraftwerk Krümmel politisch auszunutzen. „Wenn irgendwo im konventionellen Hirn eines Landesgruppenchefs ein Trafo durchbrennt, dann wird von Gabriel daraus gleich eine Kernschmelze konstruiert“, sagte Ramsauer dem KM. Dabei gebe es keine technische Anlage in Deutschland, die permanent und so intensiv kontrolliert werde und die dennoch so störungsfrei funktioniere wie das Hirn eines Landesgruppenchefs. „Vielleicht höchstens noch Krümmel.“

Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) hat die Zweifel von Sigmar Gabriel an der Sicherheit deutscher Atomkraftwerke zurückgewiesen. „Unsere Kernkraftwerke sind sehr sicher“, sagte Oettinger dem „Bridgnorth, Shifnal and Albrighton Argus“ vom Dienstag. „Insbesondere Krümmel ist sicher. Gerade Krümmel. Da kann gar nichts passieren. So wenig, wie Sie von einem leeren Glas Trollinger besoffen werden können.“ Es sei daher auch „falsch, jetzt ungeprüft die Stilllegung von Krümmel zu fordern“, sagte er. „Wenn die technischen Voraussetzungen stimmten, wäre Krümmel ein Kraftwerk mit Zukunft.“

Zugleich bekräftigte der CDU-Politiker, dass eine schwarz-gelbe Bundesregierung, die wir bekanntlich nicht haben, den Atomausstieg auf den Prüfstand stellen würde, wenn wir sie denn hätten: „Für alle Kernkraftwerke, die dem Stand der Technik entsprächen, würden wir die Laufzeitbeschränkungen aufheben.“

Auf die Frage, wieviele das denn seien, fügte Oettinger hinzu, er halte nichts davon, vor den Bundestagswahlen mit Zahlen zu hantieren, die nach den Bundestagswahlen dazu einlüden, mißverstanden worden zu sein. „Ich sage nicht, daß es keine sind, ich sage aber auch nicht null.“ Immerhin sei er zuversichtlich, daß man bei den nicht von Vattenfall betriebenen eines finden könne. Das müsse eigentlich drin sein, sagte er nach dem Interview im kleinen Kreis zu einem halbleeren Glas Trollinger.

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