Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen. Andererseits bliebe ihnen aber auch dieser Unfug hier erspart. – Mmh! – Sagen wir remis?
Die Zugehörigkeit zum kulinarischen Pöbel manifestiert sich in keiner Eigenschaft deutlicher als darin, die Raffinesse der Zubereitung eines Mahles zu würdigen, dessen Ingredienzen hauptsächlich Unflat und Kehricht sind.
Der Spatz liebt es, den Falken darauf hinzuweisen, daß die Gans größer ist als er. Und nicht so rasch gerupft.
Eine Frau, die sich morgens zurechtmacht, tut mehr für die Kultur ihres Landes als deren sämtliche Funktionäre. Und der Rentner, der sich morgens die Zähne einsetzt, mehr als die gesamte FOCUS-Redaktion.
Man erkennt die Plebs immer daran, für welche Zeitung sie zu schreiben bereit ist. Niemals am Zeilenhonorar.
Die meisten Ernst-Jünger-Gegner sind Typen, die sich beim Zahnarzt eine Spritze geben lassen. Etappenhengste. Die Jünger-Jünger hingegen sind notorisch Selbstverstümmler. Selbst in senkrecht stechender Sonne verzichten sie darauf, einen Hut zu tragen.
Die Leugnung der Willensfreiheit ist eine abstoßende Beleidigung all derer, die unter der Folter geschwiegen haben. Sie ist aber auch eine abstoßende Beleidigung aller Denunzianten. Ohne deren freien Willen hätte mancher gar keine Gelegenheit, unter der Folter zu schweigen.
Ich verachte den Feminismus nicht, weil er die Männer, sondern weil er die Grazien angreift. Anstatt ihnen unter den Rock zu greifen, wie es galant wäre, und wie es die Schlampen gern haben.
Sollten die Atheisten scheitern, werden Gläubige die von ihnen hinterlassenen Trümmer forträumen. Supervisiert werden werden sie dabei von Klügeren: nihilistischen Bekennern, die wissen, daß es reicht, wenn das Vieh glaubt. Schon der Mann an der Peitsche wird glauben dürfen, was er will.
Seit es die moderne Kunst gibt, hat die Laienkunst kein Betätigungsfeld mehr. Dem Laien bleibt nur noch die Aphterkunst des Aphorismus.
Auch bei den Homosexuellen gilt die allgemeine Tendenz: Es verschwinden die Wohlerzogenen, die ihre Sexualität diskret leben, und es mehrt sich der moderne Pöbel, der seine Kopulationsgepflogenheiten für ein Thema von gesellschaftlicher Relevanz hält. Das aber ist der Unterschied: hier fehlt nur die Kinderstube. Dort fehlt neben der Wohlerzogenheit auch die Dankbarkeit dafür, im Winkel geduldet und nicht totgeschlagen zu werden.
Es ist lächerlich, einer Institution, die seit 2000 Jahren die Erbsünde predigt, Vorwürfe zu machen, wenn einer ihrer Repräsentanten gesündigt hat. So wie es auch lächerlich ist, einer Institution, die seit 1000 Jahren Enthaltsamkeit predigt, Vorwürfe zu machen, wenn ihre Repräsentanten sich als geile Böcke aufführen. Man nehme statt dessen den Stock und prügle die Repräsentanten windelweich.
Ein mit der Internet-Pornographie Aufgewachsener vermag sich das Antlitz einer Frau kaum mehr anders vorstellen als mit Spermaspritzern darin. Ein Zerrbild, das. Wohingegen die Vorstellung, die sich der Aufgewachsene aufgrund derselben Internet-Pornographie von dem maskulinen Gegenpart der Frau machen wird – permaerekt und wild herumwichsend – nicht stark vom positiven Selbstbild unserer Maskulisten und Männleinliteraten abweichen dürfte.
Es ist mittlerweile nahezu unmöglich, sich öffentlich anders als in einer Klage darüber zu äußern, daß man es anders nicht mehr kann.
Was für ein obskurer Drang, von den Problemen seiner Zeitgenossen auch noch in der Literatur behelligt werden zu wollen. Wozu schließlich gibt es den Aphorismus?
Kein noch so degeneriertes Adelsgeschlecht hätte Kretins hervorbringen können, wie sie heute in jedem Parlament anzutreffen sind. Auch die zu Guttenbergs nicht. Mithalten kann überhaupt nur der FOCUS.
Heidegger hat über den Wald nachgedacht.
Der Forstadjunkt auch.
Adorno dachte über die Probleme der Ameisen nach.
Der kluge Forstadjunkt auch.
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Schwachsinn. Würdelos ist der Glaube aus Hoffnung auf das Paradies. Zwar würdig ist der Glaube, der nichts erhofft, er aber ist hoffnungslos.
Was bleibet, ist der Schwachsinn.