Und wenn wir es so machen?

Früher hießen Innenminister schon mal Schiess.
Heute muß man froh sein, wenn sie nur Schiß heißen.
Und nicht Buxe-Voll.
W.C. Novsky

Der amtierende Innenminister hat zwar keinen entsprechenden, keinen in dieser Hinsicht sprechenden Namen, dafür aber einen, der nicht nur von einem soliden Migrationshintergrund zeugt, sondern quasi eo ipso quasi migrantischer, nämlich hugenottischer Hintergrund ist: woran spürte man denn, daß ein de Maizière Nachfahre religiöser Extremisten ist, sähe man es nicht am Klang seines welschen Namens?

Und als solcher ist er natürlich vom Schicksal dazu ausersehen, uns über die Gefahren, die uns von migrantischer Seite ins Eigenheim stehen, aufzuklären. Na, sagen wir nicht aufklären, sagen wir: dem Affen Zucker geben. Drum ist’s, daß er uns zu wissen tut – oder sagen wir: er teilt uns mit, was wir hören wollen -, Schiß in der Buxe, daß man, tät er’s nicht, ihn für einen Schisser hielte, daß es nicht von vornherein ausgeschlossen ist, daß sich unter den Leuten, die die Brandstifter von Tröglitz hier nicht haben wollen, nicht auch einmal ein Extremist oder Attentäter sein könnte. Vielleicht sogar ein Brandstifter. Oder ein Co-Pilot.

Nun. Einerseits kann niemand nur durch Kucken auf die Schale feststellen, ob ein Ei faul ist. Auch unter den Hugenotten mögen Rüpel und Lümmel gewesen sein. Oder sein. Feststellen tut man das erst, wenn man so ein Ei aufklopft. Andererseits gibt es dafür, daß es so sei, keinerlei Hinweise. Jedenfalls, wir zitieren den Innenminister, „keine belastbaren Hinweise“. Sprich: es ist so, wir können es bloß leider nicht beweisen. Gut, daß die deutsche Sprache neben dem Hinweis mittlerweile auch den belastbaren Hinweis hat; früher mußte sie sich mit dem Hinweis einerseits und andererseits der Vermutung, dem Verdacht, der aus der Luft gegriffenen Behauptung, dem puren Unfug und der blanken Lüge behelfen. Das Fachjournal für schwach bis mittel und gar nicht belastbare Hinweise ist die Pißpottpresse, weshalb de Maizière seine Inkontinenzeinlage auch dortselbst auswrang.

Da fragt man sich: warum? Warum eine solche Banalität aussprechen? – Nun, die Schiesse haben ihre eigene Agenda. Schon immer hat der Schiß in den Bürgerbuxen ihnen als Rechtfertigung für dieselbe gedient, und der Bürger hat nach ihr verlangt, bedarf er seinerseits doch dringend der Bestätigung, daß er die Hose nicht aus Langeweile und schlechtverdauter Muße beschmutzt hat, sondern diese selbstverständlich zurecht voll war und es auch bleiben sollte. Eine Win-Win-Situation für Bürger und Brandstifter – pardon, will sagen: eine Win-Win-Situation für Biedermann und Minister.

Die Extremisten, Attentäter und Brandstifter aber werden delegitimiert. Damit sind gemeint die Brandstifter, die keinen migrantischen Hintergrund haben, sondern nur einen eitel extremistischen, attentäterischen oder brandstifterischen. Die ebenfalls den Bürgerbuxenschiß als Rechtfertigung für eigenes Tun beanspruchen und gar zur Parteifarbe erkiesen, jedoch: dergleichen wird bei uns ja wohl nicht auf der Straße entschieden! Oder im Dachstuhl. Dem Innenminister darf das Heft des Handelns nicht aus der Hand gewunden werden. So wie es etwa die Kirchen vorhaben, mit ihrem Sanktuariumsmißbrauch. Nicht, daß der Innenminister gegen Erbarmen und Nächstenliebe wäre. Aber doch bitte nicht gegen das Innenministerium, sondern mit dem Innenministerium! Das Innenministerium wird sich in begründeten Fällen doch gegen eine Härtefallregelung gar nicht sperren wollen. Aber Vorraussetzung für die Eingreifmöglichkeit der Härtefallkommission – sonst tritt diese nämlich gar nicht erst zusammen, warum denn auch? – ist doch, daß die Scheiße überhaupt erst einmal gebaut wird! Und dafür sind die Innenministerien da: „Unsere Sicherheitsbehörden sind fest entschlossen, das hierfür Notwendige zu tun.“

Und Vorraussetzung dafür, daß das Innenministerium im Falle eines Attentats überhaupt verfolgend tätig werden kann – jedenfalls bei Attentätern mit Seßhaftigkeitshintergrund -, ist, daß überhaupt ein Attentat stattfindet, so wie nun in Tröglitz. Man wollte denn alle Bürger generell unter Generalverdacht stellen, aber das wird generell nicht gewollt. Was aber nicht am Innenministerium liegt! Generell unter Generalverdacht stellen, kann man nur den in der Fremde fremden Fremdling, nicht den in der Einheimat einheimischen Einheimling, und sei er noch so braun.

Indes bietet sich als putative Vorsorgemaßnahme vielleicht eine nach dem Vorbild meines Schwiegervaters an, der einst die Verhandlungen mit seiner Tochter über den Zeitpunkt des Nachhausekommens nach dem Muster: „Um 10 bist du wieder da.“ – „Um 11!“ – „Halb 10.“ zu führen wußte. Gab die Tochter noch ein paar Widerworte, konnte sie gleich ganz zuhause bleiben. Ich finde, diese Art paternalistischer Autorität stünde einem Innenminister gut zu Gesicht. Wenn er z.B. den Kirchen vorgibt, daß pro Kirche bloß noch soundsoviel Asylsuchende aufgenommen werden dürfen, und die Kirchen fangen an zu feilschen, dann kriegen sie sofort fünf Asylsuchende abgezogen, und beim erneuten Versuch wieder fünf. Ich glaube, der Bürger würde dahinterstehen. Daß sich einer die Konsequenzen seines Tuns selbst zuzuschreiben hat, leuchtet uns mitten ins Logikzentrum. Strafe muß sein.

Deshalb sollte man als Sofortmaßnahme 50 Asylsuchende in Tröglitz ansiedeln, statt der geplanten 40. Und beim nächsten Widerwort 60. Nein, sagen sie nicht, daß dergleichen nach hinten losgehen könne, indem die Lehre nämlich wäre: das Verweilen unter einem Dach mit dem Vater sei eine Strafe für die Tochter. Es gibt belastbare Hinweise, daß das trotzdem funktioniert. Erwachsene Töchter allenthalben dulden Väter unterm eigenen Dach, anstatt sie auf die Straße zu setzen.

Erziehung ist dicker als Wasser. Den Tröglitzern wird es einleuchten. Das Volk will Führung.

Man gebe ihm Führung.

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