Ihr Dinner mit Josèphe

Ackermann Joe hat sich im Käsdorfer Metropolitan (KM) abfällig über die deutsche Öffentlichkeit geäußert, sowie über die deutsche Presse, die politische Klasse als solche und Puppen, die sich ihm erst an den Hals schmissen, solange er die Spendierhosen anhabe, ihn aber später, wenn die Kohle knapper, die Klunker kleiner, die Zeiten härter und die Luft bleihaltiger werde, plötzlich wieder siezen wollten.

„Wobei,“ räumt er ein, „man ein Dämchen wie Angela vielleicht nicht als Puppe bezeichnen sollte. Das mögen die Puppen nicht.“

Angela [Merkel] hatte im April 2008 eine Sause zu seinen Ehren im Bundeskanzleramt steigen lassen, zu der Ackermann Joe nach eigenen Angaben „Stücker dreißig Freunde“ eingeladen hatte, darunter auch solche aus dem Syndikat, wie Harry das Roß, Klein Isidor und Spanier John. „Sie [die Puppe, Anm. d. Red.] hat mir damals gesagt, sie würde gerne etwas für mich tun. Ich soll doch einmal etwa 30 Freunde und Freundinnen einladen aus Deutschland oder der Welt, mit denen ich gerne einen Abend zusammen sein würde im Kanzleramt.“

Mittlerweile hat das Kanzleramt offiziell dementieren lassen, daß die Gästeliste von Ackermann Joe zusammengestellt worden sei. „Ja, mittlerweile,“ sagt Ackermann Joe. „Mittlerweile gilt es ja auch als schick, unsereinen als mindestens Halbkriminellen zu behandeln. Damals saßen sie mir nicht nur auf dem Schoß herum, sie saßen mir in den Haaren, auf der Weste, unter der Weste, im Hemd und wo nicht überall.“

Damals, im April 2008, hatte Ackermann Joe zusammen mit Spanier John, Klein Isidor und Harry dem Roß gerade mit einem spektakulären Bruch die IKB Deutsche Kreditbank ausgeräumt, was die „Puppe von der KfW [Ingrid Matthäus-Maier, Anm. d. Red.] den Hals gekostet hat. Da gab es natürlich für uns beide was zu feiern.“

Um so mehr ärgere es ihn, daß Merkel den Charakter einer Siegesfeier jetzt „nicht mehr wahrhaben will. Wie ich jetzt lese, war es nur ein Zusammentreffen im Umfeld meines Geburtstages, waren es lauter ‚Persönlichkeiten‘ aus ‚Wirtschaft‘, ‚Medien‘, ‚Kultur‘ und ‚Wissenschaft‘. Damit sind wahrscheinlich Stutzer David, Waldo Winchester, Schnorrer Louis und Griechen Nicky gemeint. Und die Puppen, die sie angeblich eingeladen haben will, mit denen möchte man nicht auf einem Friedhof gesehen werden.“

Wenn er eine gelungene geschäftliche Transaktion zu feiern habe, lasse er sich die Puppen aus Miss Missouri Martins Sixteen Hundred Club kommen, und wähle sie auch selber aus, denn „ein Dämchen wie Angela hat ein Händchen für die Tischdeko und kann dem Butler bange machen, aber für die Zusammenstellung von Puppen als Unterhaltung für meine persönlichen Freunde ist sie eine komplette Fehlbesetzung.“

Eine komplette Fehlbesetzung sei auch die deutsche Presse, die sich nicht wieder einkriegen, aber auch nicht einigen könne, worüber sie sich mehr aufregen wollte, „die Kosten der Sause oder die Nähe zwischen Angela und mir.“ Dabei stünden die Zeitungsschmierer indirekt zur Hälfte auf seiner Gehaltsliste, und sollten „ruhig mal bedenken, wie es Leo Kirch gegangen“ sei. Das gehe ganz schnell, wenn die Kreditlinien erst einmal gekündigt seien.

Und natürlich sage er den Puppen, wo es lang gehe, solange sich die Puppen von ihm was sagen ließen. Wenn sie aber meinten, sich von ihm nichts mehr sagen lassen zu müssen, dann sollten sie sich auch ihre Klunker von jemand anderem bezahlen lassen. Eine neue Puppe finde man allemal. „Auch das geht ganz schnell,“ sagte Ackermann Joe, „da sollte die deutsche Politik, da sollte ruhig auch die deutsche Öffentlichkeit mal ebenso sorgfältig drüber nachdenken.“

Am angeekeltsten aber zeigte er sich vom Steuerzahlerbund, der zunächst den Vorwurf, er, Joe, habe sich bei Angela Merkel auf Steuerzahlerkosten durchschmarotzt, am heftigsten geschwungen hatte, am nächsten Tag aber umschwenkte und sich für unzuständig erklärte, „nur weil die Puppe aus Aachen [Ulla Schmidt, Anm. d. Red.] nicht auf der Gästeliste steht.“

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