Germanistenfuzzi, Exilwestfale und Schriftführer bei der Interessengemeinschaft „Westfalen in der Diaspora“, hat die Wahlkampfentgleisungen „des Rheinländers Rüttgers“ als „nicht nur rumänenfeindlich, das ohnehin, sondern vor allen Dingen westfalenfeindlich“ bezeichnet.
Rüttgers, geboren in Köln (Rheinland, Anm. d. Red.) hatte auf mehreren Veranstaltungen der CDU (politische Partei, im Rheinland weit verbreitet, Anm. d. Red.) im nordrhein-westfälischen Kommunalwahlkampf abfällige Bemerkungen über die ehemaligen Arbeitnehmer des Wegwerftelefonherstellers Nokia in Bochum (Westfalen, Anm. d. Red.) gemacht. Im Gegensatz zu den Rumänen (Karpatenvolk, gilt beim Management von Nokia als besonders renditestark, Anm. d. Red.), die kämen und gingen wann sie wollten und nicht wüßten, was sie tun, komme der Westfale pünktlich zur 1. Schicht und bleibe, bis der Finne (finnlandisiertes Volk im Norden, war jahrelang vorgeschobener Posten des Kapitals gegen den Russen und fühlt sich daher den Prinzipien der Turboausbeutung besonders verpflichtet, Anm. d. Red.) sage, nun sei es genug.
Hierzu stellt Germanistenfuzzi richtig:
„Ich kann mich nicht erinnern, daß ich, als ich noch in NRW die Kommunalwahlen boykottierte, pünktlich zur ersten Schicht gekommen und bis zum bitteren Ende geblieben wäre. Ich kam vielmehr, wenn mein Kater soweit nachgelassen hatte, und ging, wenn ich Durst verspürte.“
Größere Geister als Rüttgers hätten die Würde des Menschen jedenfalls nicht in der Warenförmigkeit seiner Arbeit gesucht, größere Geister als Rüttgers würden dem Menschen vielmehr geraten haben, die Arbeit bei Nokia als eine Pest zu fliehen. Von „ausgerechnet einem Kölner“ (in der französischen Besatzungszone Geborener, Beinahfranzos, Anm. d. Red.) nachgesagt zu kriegen, man sei dieser Pest hinterhergelaufen und habe dieses unwürdige Gerenne auch noch dafür benutzt, seine Sekundärtugenden (Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Anm. d. Red.) zu trainieren und um Entmündigung zu winseln (Überstunden, Wechselschicht, Vollkonti, Anm. d. Red.), sei nicht das, was man in der Fremde aus der Heimat erwarten würde. Bzw., das sei genau das, was man in der Fremde aus der Heimat erwarten würde, wenn dieselbe von einem Rüttgers regiert werde.
Ferner sei es „eine nachgeradige Aufdenkopfstellung all dessen, was Aufklärung und Geistesgeschichte uns als Wahrheit, Wahrhaftigkeit und Wahrheitsliebe nahegebracht haben sollten,“ wenn hier – „allerdings von einem Kölner, das muß man dazusagen und strafmildernd berücksichtigen“ – den Rumänen nachgesagt werde, „sie wüßten nicht, was sie tun, und kämen und gingen, wann sie wollten.“
„Gerade weil sie kommen und gehen, wann sie wollen, gerade deswegen muß man annehmen, daß sie wissen, was sie tun. Bzw. richtiger wäre es eigentlich, zu sagen: wenn sie denn kämen und gingen, wann sie wollen, das wäre ein Indiz dafür, daß sie wissen, was sie tun. Tun sie ja aber wahrscheinlich gar nicht. Leider.“
Ob sein Verband Klage gegen Rüttgers erheben wollte, ließ Germanistenfuzzi offen. Allerdings sei er dafür, das alte Königreich Westphalen in den Grenzen von 1812 wiederherzustellen und die Brücken über den Rhein zu sprengen. Zwar verliere man dadurch auch die Stadt Bochum und damit eines der besten Biere des Landes an Frankreich, aber man werde Rüttgers los.