Manifest für sozialen Frieden

Die Antikapitalistische Linke Sahra Wagenknecht hat die Völker der Welt dazu aufgerufen, die Signale Signale sein zu lassen und nicht ins letzte Gefecht zu ziehen. Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft sei die Geschichte von Klassenkämpfen, schon recht, so Wagenknecht, und diese Klassenkämpfe aber, sie seien von Übel: Soldaten und Zivilisten würden in ihnen getötet, Frauen vergewaltigt, Kinder verängstigt, ganze Völker traumatisiert.

Was alleine im revolutionären Rußland dem Bürgerkrieg und dem roten Terror zum Opfer gefallen sei – Stalins Scheußlichkeiten noch gar nicht mal mitgerechnet, China nicht, Korea nicht, Vietnam, Kambodscha, Kuba, Südamerika, Afrika -, das gehe bald auf keines Rindes Haut mehr, und auch in Europa hätten viele Angst vor der Machtübernahme durch die Sozen bzw. vor der Reichensteuer.

Die immer noch zum Hungern gezwungenen Verdammten dieser Erde hätten unsere Solidarität verdient, gewiß. Aber was wäre jetzt solidarisch? Wie lange solle auf dem Schlachtfeld wider Elend und Sklaverei noch gekämpft und gestorben werden? Und was sei jetzt, einhundertundzweiundfünfzig Jahre nach Niederschlagung der Pariser Kommune, eigentlich noch das Ziel dieses Krieges? Reiner Tisch mit dem Bedränger? Nun, warum sich dann nicht mit dem Bedränger an einen Tisch setzen? Jetzt gleich! Sofort!

Klassenwidersprüche würden nicht durch Kampf gelöst, sondern nur durch Verhandlungen. Verhandlungen zwischen Macht und Ohnmacht, zwischen Besitz und Habenichts, zwischen Friß und Stirb, nur die versprächen Erfolg. Auch dem Kapital seinerseits sei schließlich übel mitgespielt worden, mit Steuern, mit Auflagen, mit Arbeitsschutzgesetzen, mit überzogenen Tarifforderungen. Die Arbeitsleute in Stadt und Land aber, die Unmündigen und Knechte, die die Schmach nicht länger dulden wollten, die könnten zwar mit Unterstützung von Olaf Scholz und der SPD einzelne Schlachten gewinnen, aber sie könnten gegen die größte Großmacht auf dieser Erde, den internationalen Finanzgabdalismus, einen Krieg nicht gewinnen. Das sage nicht nur sie, Wagenknecht, das sage beispielsweise auch der erfolgreichste Großinvestor besagten Gabdalismus‘, Warren Buffet. Der spreche nicht einmal von einer Pattsituation, in der keine Seite den Krieg gewinnen könne. Der spreche aus und stelle klar, daß das Kapital den Krieg gewinnen werde.

Es stehe nämlich zu befürchten, daß spätestens mit der Vergesellschaftung der Produktionsmittel der Finanzgabdalismus zum maximalen Gegenschlag ausholen werde. Gerieten wir dann nicht unaufhaltsam auf eine schiefe Rutschbahn Richtung Weltkrieg und Atomkrieg? Rhetorische Frage: Wir gerieten dann unaufhaltsam auf eine schiefe Rutschbahn Richtung Weltkrieg und Atomkrieg. Dann sei für die Proletarier dieser Welt nichts mehr zu retten, nicht einmal ihre Ketten. Denn dann sei nichts mehr, wie es einsten war.

Dann werde möglicherweise sogar Elon Musk der Chef von Twitter.

Unterwerfen heiße nicht kapitulieren. Kapitulieren heiße kapitulieren. Unterwerfen heiße auch nicht Stiefellecken. Stiefellecken heiße Stiefellecken. Unterwerfen heiße, sich auf den Bauch schmeißen und  um Gnade winseln  über Gnade  verhandeln, Verhandlungen führen, von gleich zu gleich, auf Augenhöhe, Kompromisse schließen, ein Geben und Nehmen beider Seiten, um weitere Hunderttausende Tote und Schlimmeres zu verhindern. Das meine Unterwerfung. Das meine auch sie, Sahra Wagenknecht, das meine auch die  rechte  richtige Hälfte der deutschen Bevölkerung. Es sei Zeit, ihr zuzuhören.

Und sie schließt mit der altehrwürdigen Hymne „Alle mal herhören!“, in der es heißt:

Wer rettet uns? Ein höh’res Wesen,
ein Gott, ein Kaiser, ein Tribun?

Rhetorische Fragen natürlich auch das, denn wie wir alle wissen, kann uns kein Gott, kein Kaiser und auch kein Tribun aus dem Elend erlösen, das können nicht einmal wir selber, das kann nur wer? Die große rote Sowjetunion. Bzw. das, was von ihr noch übrig ist.

Dem soll am 25. Februar um 14 Uhr in Berlin vor dem Brandeburger Tor gehuldigt werden. Alle, die ehrlichen Herzens Frieden wollten, seien eingeladen, ihn um Erlösung anzuflehen.

Danach dann scheine die Sonn‘, und zwar ohn‘ Unterlaß.

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