Vattenfall zieht Konsequenzen – Mr. Bean wird neuer Chef

Nachdem der Schwedische Konzern Vattenfall kürzlich von einem heimtückischen deutschen Gesetz Kenntnis erhalten hat, gemäß dem der, der etwas kaputt macht, dafür zur Rechenschaft gezogen werden kann und gegebenfalls Schadenersatz leisten muß, ist das Gegacker groß. Wenn man, so heißt es, aus Versehen einen der beiden deutschen Meiler Brunsbüttel oder Krümmel anschalten würde, und es würde was passieren, ogottogottogott! Dann würde man, o Himmel, dann würde man ja – das schöne Geld!

Schadensbegrenzung ist nun angesagt, und wie immer, wenn Vattenfall Schadensbegrenzung betreibt, werden die Leute, die es angeht, nach Möglichkeit nicht mit direkten Informationen behelligt. Statt dessen wartet man ab, ob diese den Adressaten vielleicht durch irgendein Leck in der Presse erreichen.

So hat man auch diesmal den künftigen Vorstandsvorsitzenden, den Briten Rowan Atkinson, vorerst nicht davon in Kenntnis gesetzt, daß er das Unternehmen vom Sommer 2010 an führen wird; um ihn nicht zu beunruhigen, um keine schlafenden Hunde zu wecken – wer weiß, wozu es einmal gut ist.

Atkinson hat in etlichen Fernsehserien und Spielfilmen einen dermaßen außerhalb der Norm agierenden Tolpatsch gespielt, daß man sein Eignung für die Rolle eines Vattenfall-Vorsitzenden ohne Nachfrage akzeptiert. Insbesondere die Unfähigkeit der Filmfigur Atkinsons, sich ihrer Mitwelt in einigermaßen geraden Sätzen mitzuteilen und sich überhaupt kommunikativ zu verhalten, läßt ihn als ideale Besetzung für den Posten erscheinen.

Ausschlag für den Wechsel an der Spitze Vattenfalls gab die Tatsache, daß der bisherige Chef Joseffson das Kleingedruckte in den von ihm unterschriebenen Verträgen nicht zu lesen pflegte. So stellte sich nach Unterzeichnung einer Haftungsverpflichtung heraus, daß Joseffson nicht nur die Adam Opel GmbH und einen Kühlschrank erworben, zwei Klingeltonabonnements, zwei Heizdecken, einen Treppenlift sowie je ein Abonnement der Zeitschriften Spiegel, Focus, Zeit, Quick, Bunte, Peter Moosleitners interessantes Magazin, Mare, Praline, Schlüsselloch, Business Punk, TV Spielfilm, Wie führe ich ein Atomkraftwerk, Käsdorfer Metropolitan, Hör zu, Konkret, Das da, Underground, Twen, Mein schöner Garten, ARD Buffet, Osho Times, Lurchi und Die Kluge Hausfrau bestellt, sondern sich bzw. den Konzern zu unbegrenzter Haftung im Falle eines Unfalls in den Kernkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel verpflichtet hatte.

Daraufhin hatte sich der Schwedische Staat an die Stirn getippt und Joseffson gefragt, ob es ihm zu wohl sei, was Joseffson aber verneint haben soll.

Atkinson soll es nun richten. Nach Meinung von Analysten hat er, wenn er die unkalkulierbaren Risiken der Haftungsverpflichtung revidieren will, im Wesentlichen drei Optionen:

  1. Deutschland den Krieg erklären,
  2. bei Vattenfalls Stromkunden um Verständnis für eine 32.000-prozentige Strompreiserhöhung zu werben, verbunden mit der Bitte, den Anbieter nicht vorschnell zu wechseln,
  3. dafür zu sorgen, daß die beiden Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel nie, nie, nie wieder ans Netz gehen.

Es werde wohl auf die dritte Variante hinauslaufen, prophezeit ein Kenner der Szene. Dabei sei die Variante eins, Krieg Schwedens mit Deutschland, aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus durchaus nicht uninteressant. Nichts würde der deutschen Regierung gelegener kommen, als ein schnuckeliger kleiner Angriffskrieg: jedwede Steuersenkungsflausen wären sofort vom Tisch: „Kriegsanleihen, Opferbereitschaftsappelle, Gold gab ich für Eisen, Winterhilfswerk, Hartz-VI-Reserve an die Heimatfront, Beschlagnahmung von IKEA-Möbeln, Volvos und Wasa-Köstlich – man sollte es nicht pauschal ablehnen. Man sollte es sich zumindest einmal durch den Kopf gehen lassen.“

„Nicht zu vergessen: die Bombardierung von Krümmel und Brunsbüttel. Auf diese Weise erführe man endlich einmal, wie sicher diese Scheißdinger denn nun wirklich sind.“

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