Christian Klar lobt Münteferings Parteitagsrede

Christian Klar hat in einem Interview mit dem Käsdorfer Metroploitan (KM) den Führungsstil Franz Münteferings verteidigt. Er sehe keinen Grund dafür, dessen Arbeit als SPD-Chef zu hinterfragen. „Öffentlich über meine Fehler reden würde ich auch nicht wollen,“ sagte Klar.

„Er hat ja nie behauptet, ohne Fehl zu sein, so wie Schröder oder Wolfgang Clement. Aber ich würde es für eitle Egozentrik halten, damit hausieren zu gehen. Mir würde das gegen den Strich gehen,“ so Klar zum KM. Diese Form „demonstrativer Selbstkasteiung“ lehne er ab. „Da sage ich mal jetzt, was für ein schwacher Mensch ich bin und was ich alles falsch gemacht habe. Ich erstatte Selbstanzeige – wie peinlich“, sagte Klar weiter.

Der ehemalige RAF-Terrorist sagte, er habe Politik immer nach dem Motto „sammeln und führen“ verstanden, also die Truppen zusammenholen und dann zeigen, wo es hingehe. Er zitierte Müntefering, der im Interview mit der Zeit gesagt hatte: ‚Sammeln ist vielleicht nicht meine Stärke dabei, das will ich nicht bestreiten. Und vielleicht schleppt man die Fahnen manchmal so weit voraus, dass die anderen dich nicht mehr sehen, kann ja sein.‘

„Vielleicht schleppt man die Fahne auch einmal in den Sumpf,“ ergänzt Klar, „und braucht dann die Schützen Arsch und Barsch, um einen wieder auszugraben, und vor allem um die Fahne zu retten, sie zu trocknen, zu reinigen, und mühevoll wieder erkennbar zu machen, was ursprünglich mal draufgestanden hat.“

Trotzdem verteidigte Klar Münteferings autoritären Führungsstil: „Im Führungshandeln kann man nicht durch eine Art Basisbefragung klären, was man jetzt machen darf oder nicht, ja oder nein,“ sagte Klar. „Das ist im Volkskrieg nicht anders, als in einer Volkspartei.“

Ob man nun dem Schweinesystem den Krieg erklärt habe, oder den Arbeitslosen, mache formal keinen Unterschied. Man bewege sich auf der Basis von Beschlüssen und müsse das, was man tue, verantworten.

„Und ich sage unverändert: Es war ganz überwiegend richtig und wirkungsvoll.“

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